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Dice – The Neighborhoodshittalka

Dice’ zweites Album “The Neighborhoodshittalka” beginnt mit der verzweifelten Klage “I don’t wanna live no mooore” und lautem Donnerkrachen, welches den Sturm ankündigt, der in den nächsten 15 Tracks durch meine Headphones jagen wird. Denn der Mann aus Detroit kommt uns hier mit unerbittlichem Killer-Rap: “Don’t try to play me, hotty / I got a 17 shot shottie / and quick to put these bullets in your baby’s body.” Weiter gehts auf der Reise durch die schmutzige Seite unserer Welt: “They Murdered My Brother.” Geigensounds und reichlich Tränen im Hintergrund, während Dice verzweifelte Lyrics über den Tod seines Bruders kickt: “drastic, my baby brother is covered in plastic / closed casket…”

Und dann der erste absolute Höhepunkt der Scheibe: “Welcome2mygeto.” Wütende, kalte Reime über das dreckige Leben im Ghetto verquickt mit hasserfüllten Ragga-Vocals – absolut irrsinnige Kombination. Sphärische Flächensounds und ein Beat der dicksten Sorte bilden die Grundlage für einen in jeder Hinsicht brutalen Straßenreport: “Take a look at my environment, ain’t no love in the air / little g’s be smokin’ reefer, cause their parents don’t care / what the fuck are they to do, that’s the question I ask / when you’ve seen a whole family puttin’ fire to glass?” Wenn die Rap-Millionäre mit ihren Schlitten durch ihr (ehemaliges) Viertel fahren und uns Sachen wie “it’s all good in the hood” erzählen, sind das die Hochglanzbilder fürs Fernsehen. Die Bilder jedoch, die Dice hier zeigt, gehören auf das rotten.com der Reime: Vergewaltigung, Kindsmord, rußgeschwärzte Crackpfeifen.

Neben derartigen Schilderungen stehen harte Gangsta-Songs und nicht jugendfreie Schlachthaus-Raps in großen Mengen. Darunter fällt zum Beispiel auch das erbarmungslose “Poemz” mit Razzaq und Acid-Rap-Legende Esham, der uns auch gleich die für ihn typischen Lyrics an den Kopf schleudert: “I methamophasize into Jesus / tied down and I crucified / the Devil burns me”, dazu ein hämmerndes Straight-To-Your Face-Piano und alles ist im Lot. Der “Neighborhoodshittalka” wie er leibt und lebt also: finster, kalt unter dem Strich richtig, richtig gut.

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