Da Reapa – Consequences & Reapa/Cussions
Bei all dem mageren Durchschnitt, den ein regionaler Boom fast schon zwangsläufig an die Oberfläche spült, stechen in schöner Regelmäßigkeit auch einige wenige begabte Newcomer hervor. Da Reapa aus East Chicago (Indiana) ist da so ein Fall. Kenner der Midwest-Szene wissen um seine Auftritte auf den Midwest Mobstaz Compilations Vol. 2 & Vol. 4 – und damit auch um seine Fähigkeiten. Der neue Mann hat mächtig Hunger, dabei eine Stimme wie ein Kampfhund und als Thema nur seine Hood und die eigene Vita. Haben wir alles schon gehört? Mag sein, aber in dieser Form ganz bestimmt noch nicht!
Was tut’s, dass uns Big Beat Records auf “Consequences & Reapa/Cussions” gerade mal sechs Tracks präsentieren; dieser Stoff klingt so explosiv, da nehme ich doch auch den letzten Musikfetzen mit. Über dumpf dröhnenden Beats eröffnet Da Reapa im hymnenhaften “Middle Of The Midwest” mit Stakkato-Raps in Grabestiefe das Feuer, und wer nach diesem Tornado von Rapsong noch nicht genug hat kann sich mit dem vergleichbar gearteten “Mouth Of Madness” gleich die nächste Dröhnung verpassen. Doch damit hat der selbsternannte Sensenmann sein Pulver noch längst nicht verschossen: in den beatmäßig etwas gemächlicheren “2 Much Pain”, “Hard Tymes & Hard Liquor” und “Trying To Survive” kracht die geballte Faust des aufstrebenden mittleren Westens dreimal satt in die goldbeschlagenen Fressluken schlapper TV-Gangster aus allen Landesteilen.
Soviel Reality-Rap war lange nicht mehr, und ich denke ich nehme mir nicht zuviel heraus wenn ich gleich mal Leute wie Scarface oder Top Authority zum direkten Vergleich heranziehe. Und mal ehrlich, Da Reapa muss sich selbst vor diesen anerkannten Größen nicht verstecken. Seine Themen kommen an, die Raps sind durchweg on point, die Stimme klingt variabel. Was mir jetzt noch fehlt, ist ein Full-Length-Album.
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