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Count Bass-D – Pre-Life Crisis

Es wäre fast eine Beleidigung, ihn einfach nur als Rapper zu bezeichen: Count Bass-D ist ein Künstler! Sein Debütalbum kommt fast gänzlich ohne Samples aus und setzt stattdessen auf Live Instrumente, die, und das ist der springende Punkt, vom Multitalent aus Nashville/Tennessee größtenteils eigenhändig gespielt werden. Schlagzeug, Bassgitarre, E-Piano, Flügel, Hohner Bass 2, die Raps und den Gesang nicht zu vergessen: wir hören eine wahre Ein-Mann-Kapelle, die entspannten, jazzig vibenden Chill-Out-Sound ausspuckt.

“Pre-Life Crisis” dürfte eines der ersten Alben seiner Art sein und es ist musikalisch so elegant und gekonnt gemacht, dass selbst die Talentscouts von Sony Music nicht nein sagen konnten. Selten genug, dass bei einem Major nach Können und nicht nach Image gecastet wird. Interessanterweise gibt Count selbst im Booklet an, dass ihm eigentlich nur ein einziger Song wirklich am Herzen liegt: “Sunday School – to me, that’s the only song on this entire record”. Es ist tatsächlich ein Song der etwas anderen Art, schon allein durch den im Chorus verwendeten Gospelklassiker “This Is The Day The Lord Hath Made” – aber die musikalischen Highlights werden an anderer Stelle gesetzt. In “Agriculture” mit seinen perlenden Klavierläufen zum Beispiel, oder natürlich in “T-Boz Tried To Talk To Me”, wo Count Bass-D eine Anekdote erzählt, wie er anno 1992 einmal von der TLC-Sängerin angebaggert wurde.

Frauengeschichten gibt es auch in “Sandwiches” und “I Got Needs” – und irgendwann hat man dann auch genug davon. Vielleicht ist gerade dieser Mangel an inhaltlicher Kontur die größte Schwäche des Albums. Davon abgesehen gibt’s hier wenig zu mäkeln: wenn es um live instrumentierten Rap fern von Klischees geht, dann ist “Pre-Life Crisis” mit die erste Wahl.

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