Concrete Minds – Lost Our Minds
Eine weitere Gruppe aus den frühen Neunzigern, die durch das gigantische Distributionsnetzwerk von Ichiban Records nach oben gespült wurde. Die Concrete Minds kommen aus Detroit/Michigan und besteht aus den Mitgliedern Lethal L, El Smooth, Tony Tzar Richards, X und Cee Tee. Das beste Album, das über CUSH Records veröffentlicht wurde ist sicher “Life Of A Real One” von Menace To Society (ebenfalls 1993) – aber auch auf “Lost Our Minds” finden sich einige durchaus hörenswerte Tracks.
Großen Anteil daran hat El Smooth, der das Album ganz seinem Namen gemäß mit smoothen, funkigen Beatkonstrukten ausgestattet hat, die in dieser Form sicher sehr typisch für den damaligen Mo-Town-Sound sind. Das abschreckend hässliche Frontcover lässt einen erst einmal an battlelastigen Spaßrap denken, aber damit haben die Concrete Minds eigentlich gar nicht so viel am Hut. Ganz im Gegenteil geht es hier manchmal auch ziemlich hart zur Sache, das beste Beispiel ist natürlich “Puttin’ You On Ice” in dem gekonntes Storytelling aus der Sicht eines Serienkillers präsentiert wird. “Deep In The City” entpuppt sich als kleiner Ausflug in die Achtziger, “Hit The Stage” klingt eher nach New York – beide Songs fallen ein bißchen aus dem Rahmen.
Da klingen die Jungs im ultra-reduzierten, praktisch nur aus einer wumpernden Bassline bestehenden “Gonne Get Ya” schon wesentlich besser. Klasse gemachten G-Funk gibt es in “Pimp Da Hood” und natürlich in “Youz A Begaman”, wo man sich in endcooler Lässigkeit über faule Schnorrer lustig macht, die ihren Kram nicht gebacken bekommen: “when I’m bossing in my Benz yo I pass them by / I see the begaman and he ain’t fly”. Im traumhaft smoothen “Back In The Day” werden dann wieder ernste Töne angeschlagen: Hustler-Anekdoten, perfekte Samples, Saxophon-Hook – ganz klar der beste Song auf diesem insgesamt leicht überdurchschnittlichen Album.
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