College Boyz – Nuttin’ Less Nuttin’ Mo’
Für die Aufnahmen zu ihrem Debütalbum “Radio Fusion Radio” (1992) waren die College Boyz extra nach Los Angeles umgezogen, doch schon kurz darauf ging es für die Crew wieder zurück in ihre Heimatstadt Baytown in Texas. Der Ortwechsel macht sich überraschend stark auch in der Musik bemerkbar. “Nuttin’ Less Nuttin’ Mo'” ist noch einen Tick besser ausgefallen und bietet Texas Tightness pur.
Smoother, von Squeakbeat Productions und The Ice Men produzierter G-Funk wie man ihn aus der Ecke kennt und liebt, mit angenehm unaufgeregten Raps und vielen Live Instrumenten – ein Sound, der so zeitlos gut ist, dass man aus heutiger Sicht nicht ganz nachvollziehen kann, wie die Scheibe trotz eines mächtigen Labels wie Virgin Records im Hintergrund so sang- und klanglos untergehen konnte. Von den Texten her knüpfen Cue, Squeaky und Rom nahtlos an ihren großen Hit “Victim Of The Ghetto” an. Straßenlastiger Stoff, sehr authentisch und bodenständig und ohne das übliche Gangstergepose. Zitat Squeaky: “I am not a gangster you ain’t got to front for me / I am not a murderer, no homicides, I’m drama free”. Zeitweise reiht sich hier ein Banger an den anderen, besonders in “Rollin'”, “No Sets, No Drama, No Stress” und “Emotions” ziehen die College Boyz alle Register ihres Könnens.
Echte Schwächen hat die Scheibe kaum. Am Anfang hätte man die ein oder andere Female Hook streichen können und das mit Ragga Raps daherkommende “Run Dance Hall” ist sicher auch nicht jedermanns Sache. Aber davon abgesehen ist “Nuttin Less Nuttin’ Mo'” ein Album wie aus einem Guss, dass sich problemlos am Stück durchhören lässt. Schade eigentlich, dass von der Crew nie etwas nachkam, in dieser Form wäre sicher noch der ein oder andere brauchbare Track dringewesen.
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