Channel Live – Station Identification
Natürlich wirft die mit KRS-One gedroppte Hitsingle “Mad Izm” ihren langen Schatten auf das Debütalbum von Hakim und Tuffy, die alle Welt nur unter dem Namen Channel Live kennt. Auch wenn kein einziger Track der im Jahre 1995 veröffentlichten LP “Station Identification” das hohe Niveau dieser Bombe von Rapsong jemals erreichen könnte, haben die beiden penetrant flowenden Rastamänner für ihr Erstwerk definitiv ein bißchen Aufmerksamkeit verdient.
Die Beats wurden zum größten Teil von keinem Geringeren als KRS höchstselbst zusammengestellt und auch wenn er sich das ein oder andere Mal sicher noch mal ans Mikrophon hätte trollen können, behaupten Channel Live ihre Stellung souverän. Los geht’s mit dem Titeltrack “Station Identification” und frappanten Punchlines, dann werden im schön geratenen “Lock It Up” die Tiefen der Smoothness neu ausgelotet und in “Sex For The Sport” auch mal eine wortgewandt-frivole Analogie zwischen körperlicher Liebe und sportlicher Ertüchtigung hergestellt. Den Rest des Albums nutzt das aus East Orange (Hakim) und Willingsboro (Tuffy) stammende Duo, um in Form bissiger Battle-Tracks wie “Build & Destroy”, “Alpha & Omega” oder “Homicide Ride” allen Fake-Rappern die Klöten langzuziehen und die Attacke im politischen “Down Goes The Devil” auch noch auf ideologische Erzfeinde auszuweiten.
Auch wenn man sich manchmal ein wenig mehr inhaltliche Abwechslung gewünscht hätte, erledigen Channel Live ihren Job was das angeht ganz gut. Wenn die Qualität des Albums fällt, dann fällt sie schon eher mit den Beats. Und auch wenn der Hörer vor allzugroßem Übel bewahrt bleibt, sorgen die nichtsagenden Instrumentals von beispielsweise “What! (Cause & Effect)”, “Reprogam” und dem Schlusspunkt “Who U Represent” wohl nicht gerade für Begeisterungsstürme. Was soll’s – “Station Identification” sollte in keiner gut sortierten New Jersey-Sammlung fehlen, nicht nur wegen “Mad Izm”.
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