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Bootleg – Hated By Many Loved By Few

Bootleg hat in seiner Karriere einige der härtesten Raps rausgegiftet, die es jemals aus Flint zu hören gab. Dass er im Alleingang dabei nie an die Aufnahmen mit der Dayton Family heranreichte, ließ sich insofern verschmerzen, als dass auch das erste Solo “Death Before Dishonesty” den ein oder anderen guten Moment hatte. Im Vergleich damit ist “Hated By Many Loved By Few” allerdings ein deutlicher Rückschritt.

Zwar haben einmal mehr Steve Pitts und Gee Pierce die Beats gebaut – doch so uninteressant wie hier klang diese sonst immer für anständiges Entertainment gute Verbindung noch nie. Was natürlich auch damit zusammenhängt, dass Bootleg sich diesmal in Sachen Mördershit sehr zurückhält und statt den typischen Shoot-Em-In-The-Neck-Raps eher seichte Kopulationsphantasien zum Besten gibt. Songtitel wie “Erotic Humanoid”, “Bitches Like You” und “Tryin’ 2 Fuck” sprechen da Bände. Dass sich der stimmgewaltige Rapper dabei auf fremdes Terrain begint, fällt einem gleich doppelt auf, wenn’s hier und da dann doch noch mal auf altbewährte Weise zur Sache geht: das knackige “Me Or You” mit Urgestein MC Breed zählt mit den düster gestimmten “Prison Walls” und “Murder B A Murder” zu den klaren Highlights der Scheibe.

Ein paar ausbaufähige Tracks wie “Makin Me Famous” oder “My Money’s My Mission” haben sich zwar auch noch dazwischengeschoben – aber das ändert nicht das Geringste daran, dass wir es hier mit einem der schwächsten Alben aus der Diskographie der Dayton Fam zu tun haben. Wo sich die Enttäuschung beim Soloversuch von Bootleg’s Bruder Ghetto-E aus dem gleichen Jahr noch in Grenzen hielt, wiegt sie in diesem Fall umso schwerer: denn hier verschwendet ein eigentlich ganz Großer nicht nur sein Talent, sondern auch unsere Zeit

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