Bombthreat – Explosive Material
Der Albumtitel “Explosive Material” darf in diesem Fall ruhig wörtlich genommen werden: wer gelackten Sound mit fluffigen Baller Raps präferiert, der kann sich den Rest dieses Reviews eigentlich sparen. Denn The G und D. Ganksta machen Rambazamba, und zwar richtig. Schwer walzender Hardcore Sound bestimmt die Scheibe, immer wieder sind Filmsamples zu hören, die dunklen, kalten Raps taumeln auf der Kippe zum Wahnsinn entlang – Horrorcore ist das nicht, aber der radikalste “Ghetto Shit” den man sich vorstellen kann.
Damit sind diese beiden Schlachtknechte aus Cincinnati/Ohio natürlich ganz bei ihrem Homie Cutty B. Spooky, der hier zwar leider nicht zu hören ist, bei den Shoutouts aber gleich an erster Stelle steht. Besonders das rasant gerappte “Instincts Of A Killa” mit seinem nach vorne prügelnden Bass sticht heraus, noch nicht einmal der wackelige Support in Gestalt von Shorty Body nimmt diesem Hammerschlag etwas von seiner brutalen Wucht. Auch “Operation Threat”, “Hostage Interrogator” und das mit wilden Ragga Chants getunte “Psychopath” gehen mit der Brechstange vor und untermauern dadurch die Dynamik des Albums. Selbst wenn wie in “Calm As Vietnam” und “Ghetto Shit” mal das Tempo rausgenommen wird und ein bisschen weiblicher Chorusgesang zu hören ist, wird die harte Linie unbeirrt durchgezogen.
Nur den “Mad Bomber Remix” hätte man sich sparen können, was weniger an den Raps liegt als vielmehr an der stumpfen, langweiligen Verlegenheitsproduktion. Und auch in Sachen Interludes hätte ein bisschen Zurückhaltung nicht geschadet. Vor allem im Falle des atmosphärisch vielversprechenden “Release The Demons” ist dieses Vorgehen ziemlich ärgerlich und bei gerade einmal 12 Tracks mit 40 Minuten Spielzeit ist nun mal jede einzelne Sekunde kostbar. Davon abgesehen ist das hier ein hochexplosives Stück Midwest Rap, das für jeden von Interesse sein dürfte, der mit Namen wie Dice, Hyenas In The Desert oder Madstyle etwas anfangen kann.
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