Bolo – So Much Pain
Street Rap mit sozialkritischem Anstrich gibt es auf diesem interessanten Album aus Nashville/Tennessee zu hören. Den Titel “So Much Pain” darf man ruhig wörtlich nehmen: Bolo scheut sich nicht seinem Herzen Luft zu machen und präsentiert die üblichen Themen in sehr konzentrierter Form. Von grassierender Armut und harten Zeiten ist hier die Rede, von Drogendeals, toten Homies, Stress mit dem Staat und natürlich vom ewigen Traum, den ganzen Scheiß irgendwann einmal hinter sich zu lassen – die volle Ghetto-Palette eben.
Darüber kann man nun so oder so rappen – und Bolo entscheidet sich für den bodenständigen Weg, nur in der Mafiaphantasie “Black Godfathers” wird er diesem Vorsatz kurzzeitig untreu. Ansonsten: durchgehend schwere, mit dem Schicksal hadernde Texte, raptechnisch eher unspektakulär, was durch die recht derbe Stimme aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Interessant ist “So Much Pain” aber auch deshalb, weil das aus Ice, 6th Of July, Slugga und Cents The Weed Head bestehende Produzententeam soundlich nicht allzu festgelegt ist.
Das heißt, dass hier Southern G-Funk auf klassischen Boom Bap trifft, selbst ein hochaggressives Düsterstück wie “2 Tha Next Block” passt da irgendwie noch rein. Diese Mixtur kann leider nicht verhindern, dass es Bolo insgesamt ein bißchen an Drive fehlt, aber wer’s rustikal und solide mag, wird hier keinen Fehlgriff landen.
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.