Berry Juice Records – Tha Come Up
Solche Compilations würde man gerne öfter hören: “Tha Come Up” setzt auf lokalen Erfolgssound und präsentiert gleichzeitig einen ganzen Schwung an talentierten Newcomern. Eine rappende Kirsche ist als Maskottchen eine ziemlich unglückliche Wahl, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Der Berry Juice Sound ist dunkel, kalt und aggressiv bis ins Mark: Killerstoff auf ganzer Linie. Von der Atmosphäre her maximal mit dem typischen Memphis-Stoff aus der Zeit vergleichbar. Und trotzdem ganz anders, Chicago eben.
Produziert hat kein anderer als Soundmaster T, her hier einen wahren Höllensturm entfesselt und einige der besten Beats seiner Karriere abliefert. Die meisten Tracks kommen mit ballernder Bassdrum und düsteren Soundeffekten, aber auch die wenigen smoothen Songs sind vom Feinsten. Ausfälle? Gibt’s nicht. Dasselbe lässt sich über die Rapper sagen, die hier wechselweise für die South- und Westside ihrer Stadt auflaufen. Hazbenz berichten im bedrohlich rumorenden “I2I” von nächtlichen Liquidierungen, Barnone trumpfen mit frenetischen Singsang-Raps auf und auch DNOD und Mental Case powern bei ihren Auftritten was das Zeug hält. Mit Mistress Of Darkness hat man zudem eine Tongue Twisterin im Programm, die in “Take It Lightly” gleich mal einen der aufsehenerregendsten Verse der ganzen Scheibe raushaut.
Wenn man “Tha Come Up” überhaupt einen Vorwurf machen kann, dann den, dass Abwechslung nicht gerade groß geschrieben wird. Dabei beweisen allein das funky angehauchte “Playmaster” von Deuce Click und der Selftitled-Track von den Money Makin Soldiers, dass man sich diesbezüglich ruhig noch ein bißchen mehr hätte trauen können. Wie dem auch sei: “Tha Come Up” ist eine der besten Veröffentlichungen ihrer Art – absolutes Pflichtprogramm für jeden, der klassischen Midwest Gangsta-/Hardcore-Stoff auf dem Einkaufszettel stehen hat.
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