Bazooka Joe Gotti – Boogie Joe The Grinder
“Boogie Joe The Grinder” hat alles was ein waschechtes Westcoast-Album braucht: P-Funk-Anleihen, Vocoder-Hooks, wummernde Synthie-Bässe und natürlich lyrisches pimpin’, mackin’ und ridin’ wohin man nur hört. Trotzdem will der Funke hier nicht so ganz überspringen…
Einerseits liegt das sicher an den paar vermurksten Tracks, wie “Mommaroni” und vor allem “Riders On A Mission”, andererseits aber auch eindeutig an Bazooka Joe Gottis Reimkünsten. Die (ehemalige) Street-Reportas-Hälfte ist zwar hörbar bemüht, doch gerade das scheint ihr zum Verhängnis zu werden – oft wirken BJGs Raps ein wenig steif und verkrampft. Nichtsdestotrotz geht das zu Anfang erwähnte Konzept in einigen Songs voll auf, so zu hören beim Titeltrack “Boogie Joe The Grinder” (Ohrwurmgefahr!), dem extrem relaxten “The Way We Put It Down” oder auch der obligatorischen Cali-Hymne “Golden State”. Das sein Herz aber auch für die Ostküste schlägt, zeigt Bazooka Joe Gotti in “3 For One”, wo über 3 verschiedene Beats von Leipzigs very own DJ Opossum die typischen Battlereime zum Besten gegeben werden.
Ein “California Classic” mag Bazooka Joe Gottis erstes Soloalbum vielleicht nicht geworden sein, doch beweist der Italoamerikaner durchaus ein Gespür dafür, gelungene Songs zu fabrizieren, die einfach nur angenehm ins Ohr gleiten. Beim nächsten Mal bitte die gelungenen Einlagen noch weiter ausbauen, dann könnte es mit dem großen Wurf vielleicht doch noch klappen. Aber davon sind wir hiermit noch ganz weit entfernt…
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