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Anti-Pop Consortium – Tragic Epilogue

Anti-Pop Consortium. Treffender hätten Beans, High Priest, Earl Blaize und M. Sayyid ihren Gruppennamen nicht wählen können, denn die Musik auf “Tragic Epilogue” steht zu den gängigen, schillernden Mainstream-Poppereien in einem vollkommen gegensätzlichen Verhältnis. Wie das Wörtchen “Anti” schon vermuten lässt begnügen sich die Experimentalisten aus der Schattenwelt des Rotten Apple nicht damit, nur herkömmliche Underground-Kost aufzutischen. Nein, was hier vonstatten geht ist ein entschiedener Bruch mit allseits ausgeleierten Konventionen und eine Deklaration der Verweigerung zugleich.

Die Beatkonstrukte als strapaziös zu bezeichnen wäre noch untertrieben: fast schon zweckentfremdete Synthesizers und nur noch freakige Beats mit unverkennbarem Hang zu Electronic-Wagnissen entführen den Hörer auf einen Trip in bis dato ungeahnte Höhen der künstlerischen Abstraktion. Zweifler? Bekommen ein unzweideutiges “Your World Is Flat” vorgehalten und dürfen klein mit Hut nach Hause trotten. Der Rest darf sich nach anfänglicher Verwirrung mit zunehmender Hördauer mehr und mehr in der Gewissheit wiegen, es mit echter Kunst zu tun zu haben. Denn auch am Mikrophon wird experimentiert. Mit klaren Tendenzen zu Zeilen wie: “electricution, emergency broadcast beacon / reachin’ expand the bandwith stand beyond the abondened sycopius / Brimstone pullin’ the esophagus dragon breathing apocalypse”? Ist das nun Trendsetting oder nur verwirrte Exzentrizität?

Besonders zu empfehlen sind die dunklen Hymnen “99.9” und “Rinseflow”, die ziemlich schräg einfallenden “Heatrays” featuring Aceyalone sowie “Disorientation” mit der voll und ganz überzeugenden Apani B. Etwas schlapp dagegen das mit Pharoahe Monch und L.I.F.E. Long überraschend starbesetzte “What Am I”, dem der sperrige Beat einen Strich durch die Rechnung macht. Wer sich das erste Mal durch das dichte Gestrüpp von Instrumental-Schnipseln und elektronisch angereicherter Anti-Musik gekämpft hat, wird garantiert über Kopfschmerzen klagen und das Gefühl nicht los, gerade mächtig seine Zeit verschwendet zu haben.

Mag sein, dass ein Großteil der Hörerschaft die musikalischen Ansichten des Konsortiums kein Stück nachvollziehen kann, doch wer auf Acts wie beispielsweise Cannibal Ox und die Word Sound Family abfährt wird gut versorgt. “Tragic Epilogue” ist eine 19 Tracks starke Antithese zu Rap/HipHop-Musik, wie sie heute aussieht.

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