A-G-2-A-Ke – Ball $treet
Nach ihrem kurzen Gastspiel bei Rap-A-Lot Records sind A-G-2-A-Ke wieder in die lokale Szene ihrer Heimatstadt Milwaukee abgerutscht. Ohne Features von Scarface und Yukmouth, ohne Produktionssupport von Mike Dean und natürlich auch ohne nationale Distribution. Ein zweites “Mil-Ticket” sollte man sowieso nicht erwarten: “Ball $treet” setzt nicht mehr so sehr auf dramatischen Gangstersound, sondern verstärkt auf bouncige, partytaugliche Klänge.
88 Keyz leistet als Albumproduzent gute Arbeit: der Sound ist sauber abgemischt und hat etwas Eigenes, auf Anhieb fällt mir jedenfalls kein vergleichbares Mil-Town-Release ein. Eine Konstante gibt es natürlich nach wie vor: G-Mone ist am Mic noch immer das charismatische Monster, als das man ihn kennt und zerlegt hier mit Feuereifer einen Uptempo-Beat nach dem anderen. Bestes Beispiel: das mächtig lospowernde Intro “Mil-Ticket Part II”, wo erstmal unmissverständlich klargestellt wird, dass man notfalls auch Banken ausrauben würde, falls das mit dem Rapding nicht klappt. Auch “A-Team” oder “Come Again” glänzen mit unglaublich präzisen Raps, wobei hier – wie überhaupt auf der ganzen Scheibe – die Lyrics leider ein bißchen zu kurz kommen.
Immerhin zwei Momente der etwas anderen Art entschädigen dafür. “Now I Know?” hat G-Mone seinen Eltern gewidmet und in “Olivia” dreht sich alles um ein junges Mädchen, dem das Leben übel mitgespielt hat – man hört beiden Songs an, dass sie aus tiefstem Herzen gerappt sind. Unter dem Strich überzeugen A-G-2-A-Ke also auch mit ihrem dritten Album. “Ball $treet” ist sicher anders als alles, was man von der Crew bis dahin gehört hat – wesentlich schlechter ist es nicht.
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