Grilla – If It’s Good To Ya!

 

Nachdem er im Vorjahr schon auf dem Album der R’n’B-Labelmates Trey 8 ausgeholfen hat, bekommt Grilla bei Isa Bomb Records zeitnah auch seine eigene Scheibe. Und das Label aus Tampa lässt sich nicht lumpen: sexy Hochglanz-Cover, 22 Tracks, jede Menge Locals am Start, sogar die Jungs von Ghetto Mafia hat man sich geholt. Produziert wurde wieder inhouse, wobei K-Watt und Fifalow diesmal das richtige Augenmaß vermissen lassen. Mit seiner roughen Stimme ist Grilla für harten Sound eigentlich wie gemacht und zeigt das hier auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Aber statt den Kerl richtig von der Kette zu lassen, hat man ihn in einen Kessel Buntes gesteckt, bei dem unter dem Strich kaum was zusammenpasst.

Wir hätten also: einen Titeltrack mit Isley Brothers-Sample und Airplay-Ambitionen. Ein paar austauschbare Uptempo-Songs, die selbst dann nicht so richtig in die Gänge kommen, wenn wie in “Road Dog” mit Blade und Yantzy gleich zwei Fiend-Klone auf einmal aufkreuzen. Das sperrige “Baller In Me” mit einer selten fehlplatzierten Hook von Trey 8, die den Rap/R’n’B-Mix immerhin im zweiten Anlauf “Fly” noch hörenswert über die Bühne bringen. Halbherzigen, schnell vergessenen Kopf-hoch-Kram wie “Worth It”. Und mit “Shut ‘Em Down” tatsächlich auch noch einen nach New York schielenden Streichertrack, wobei der auf dieser Scheibe ähnlich hart aus dem Rahmen fällt wie die Parolen in “Real Hip Hop”.

Den Erwartungen entspricht “If It’s Good To Ya!” damit nur selten, am ehesten noch in der ganz klassisch gehaltenen G-Funk-Nummer “Thunder” und dem düsteren Geschoss “Unsolved Mysteries”, das die Drehzahl endlich mal ordentlich hochjagt. Oder natürlich der Collabo mit Ghetto Mafia, bei der besonders Nino mit einem bösen Meuchelmörderpart auf dem Posten ist. Für Straßensound von dieser Sorte ist das hier ansonsten das falsche Album: schade um einen wie Grilla, aber mit diesem Beatpaket hätte auch kein anderer groß was gerissen.