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Avenue Mob – 10 To Life

 

Goldie The MVP und die Royal Riders haben zur Jahrtausendwende starke Alben mit einigen herausragenden Tracks abgeliefert. Viel Hardcore dabei, aber genauso smoothe Sachen und schon auch mal persönlichere Momente. Kurz gesagt: das ganz normale Mischverhältnis, wie man es auf vielen Street-Rap-Scheiben findet. Ganz anders sieht die Sache bei diesen Kollegen vom Nachbarblock aus. Ein Song für die Tochter (wie bei Goldie) oder vergleichbare Sentimentalitäten – beim Avenue Mob undenkbar. Hier geht’s von Anfang bis Ende nonstop darum, entweder Keys von A nach B zu transportieren oder der Konkurrenz mit Kugeln zu drohen. Und natürlich die Ecke 7th Avenue & Scott Street in Pensacola zu reppen, die man sinnigerweise mal eben in 7th & Hot umbenannt hat.

Dazu kommen von Teflon Don – dem Capo der Crew – sehr eigene, aufs Minimalste runtergestutzte Produktionen, die beim ersten Hören einen extrem sperrigen Eindruck machen und auf jeden Fall eine gewisse Eingewöhnungszeit erfordern. Synthetisch und kalt, mit hektischen Percussions, fanfarenartigen Klängen, immer wieder wild reingeschnippelten Klimperlauten. Um auf Albumlänge zu überzeugen fehlt es “10 To Life” natürlich komplett an Abwechslung, aber in einigen Tracks läuft der Sound allemal auf Hochtouren. Und damit ist noch nicht mal “Beef Wit The Eastside” gemeint, die leider deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibende Collabo mit den Royal Riders. Eher dicke Dinger wie der Opener “Swing & Bang”, wo in kaltblütigem Tonfall alles Wesentliche auf den Punkt gebracht wird: “I want it, I’m gon’ get it / your head I’m gon’ split it” – freundlicher wird’s hier nicht.

Weder in den locker ebenbürtigen “What You Know?” und “Double Hustlin'” noch in dem bei jedem Hördurchgang besser reinlaufenden Titeltrack. Und schon gar nicht im dunkel durchwalzenden “I’m Born In It”, wo es ziemlich kaputte Gastverse von den Homies B.A. und Ten-N gibt, die ganz genau verstanden haben, wie der Scheiß auf so einem Album zu laufen hat. Vorbehaltlos weiterempfehlen kann man ein Release wie “10 To Life” auf keinen Fall, dafür ist es schlicht zu speziell und hörerunfreundlich. Aber wenn’s mal richtig asozialer Sound deep aus dem Drogengame sein soll – hier wird geliefert.

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