Sleepwalkaz – Sleepwalkin
Man muss den Sleepwalkaz zugutehalten, dass sie zumindest versuchen, sich vom sonst so aus North Carolina bekannten Sound ein bißchen abzugrenzen und einen eigenständigen Weg zu gehen. Mit Flächenklängen, Klavierklimpereien und melodischen Gitarren ist “Sleepwalkin” ein Album der ruhigeren Gangart, das zumindest stimmungstechnisch einen unüberhörbaren roten Faden hat.
Das große Problem: Slim Means, von dem der größte Teil der Produktionen kommt, hat was Bass und Percussion angeht mindestens zwei linke Hände. Sein Sound ist enorm dünn und ohne Tiefe und was als Interlude-Material vielleicht noch Sinn gemacht hätte, entwickelt sich auf Albumlänge relativ schnell zum Störfaktor. Es passt ins Bild, dass der mit Abstand beste Track der Scheibe nicht von ihm, sondern von Matt Buras stammt, der vor allem für seine Arbeit mit zahlreichen Artists aus New Orleans bekannt sein dürfte. “Keep God 1st” ist ein rundum harmonischer Track mit samtiger Gitarre und passenden Vocals – und eigentlich der einzige, in dem das Duo aus Charlotte sein raptechnisches Potential auch mal ausschöpfen kann.
Denn was das angeht, ist man im Prinzip ganz gut aufgestellt: besonders Slic Macklin macht einen fitten Eindruck und sorgt durch seine stimmliche Nähe zu André 3000 von Outkast für ein paar gute Momente. Wenn die Sache mit den miesen Drumsets nicht wäre, hätte der weitgehend klischeefreie, unverbraucht wirkende Sleepwalkaz-Mix aus Partykost (“Get Right, “2009”) und Tiefgründigem (“Conspiracy Theory”, “Todays”) durchaus zünden können.
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