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Derty Looks – Explicit Visions

 

Wir schreiben das Jahr 1999: Mr. Key und Grand Royal aus Oakland machen sich auf den Weg, uns ihre “Explicit Visions” näher zu bringen. Doch bevor dies geschieht, werden erstmal die Gehirnzellen unter Zuhilfenahme von Betäubungsmitteln kräftig runtergefahren. “Smoking & Chocking” lautet die mit vom Rauch vernebeltem, übereuphorischem Gesang präsentierte Devise. Nach dem sich dieser Realität verdrängende Rauch verzogen hat, befasst man sich im mit traurigen Pianoelementen ausgestatteten “I Can’t Take It” mit den unangenehmen Situationen – sprich Problemen – die das Leben mit sich bringt.

Um sich wiederum davon abzulenken, wird sich im Anschluss daran mit der unfassbar ausgelutschten und albernen Partynummer “On One” wieder mal heftig betäubt – diesmal mithilfe von Alkohol. Das komplette Gegenteil bietet sich mit dem grimmig giftigen, klangtechnisch sehr minimalistisch gehaltenen Storytrack “Somebody Lied”. Einen nicht minder negativen Einblick auf das Leben, gibt es bei den mit wehmütigen Klavierklängen und Streichern dargebrachten “Elements Of The Game”. Zügige, gut fließende Raps behandeln hier die leidigen Themen Sex, Drogen, Mord und Geld. Die dritte “Hass- und Griesgram”-Vorstellung in Folge, “Body Snatchers”, ist wahrscheinlich die härteste. Ein nach gewalterfüllter Randale klingendes Wummern und Synthesizertöne, die einen komplett verloren gegangen Verstand erahnen lassen, lassen bei mir keine Wünsche offen. Danach sieht das Ganze jedoch total anders aus.

Erschreckend langweilige, nichts darstellende Nullnummern wie das schmalzige und seichte “Here We Go Again” und das sich ähnlich präsentierende “Afterlife” lassen mit ihrem “Jammertal-Gesang” so einige Krokodilstränen fließen. Auch das kitschig nach heiler Welt und Paradies klingende “Meeting Of The Minds” ordnen sich ohne Beanstandung diesem bodenlos schlechten Niveau unter. Die Wahrheit ist, dass es bereits nach etwa der Hälfte der Tracks nicht mehr viel Hörenswertes zu entdecken gibt. Die bis auf wenige Ausnahmen wirklich gut gehende erste Hälfte, verleiht dem Ganzen das Prädikat: grundsolide Bay Area Mucke. Wer in diese Richtung tendiert, macht mit Reinhören nichts falsch.

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