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R.A.W. – Buried Alive

“Buried Alive” bietet typischen Stoff aus der politischen Sturm-und-Drang-Phase Anfang der Neunziger, daran lässt schon das Cover nicht den geringsten Zweifel. “Here lie 3 black men” steht auf dem Grabstein geschrieben, im Hintergrund ein Richter, ein Cop und ein Klansman – und vorne bohren sich drei geballte Fäuste aus dem Erdreich. Die gehören Double D, Kel und Doom, den Mitgliedern von R.A.W. aus Dallas/Texas, von denen leider nie mehr kam als dieses ausschließlich im Tapeformat erhältliche Album.

So rough und provokativ wie man meinen könnte, ist “Buried Alive” allerdings gar nicht. Vereinzelt werden durchaus sozialkritische Statements abgegeben, doch hauptsächlich gibt es hier durchschnittliche bis belanglose Street- und Battleraps zu hören. Die meisten Tracks wurden wohl schon 1992 aufgenommen – und das ist auch nicht zu überhören. Die damals um sich greifende G-Funk-Welle haben R.A.W. jedenfalls knapp verpasst: ihre eigenproduzierten Beats sind durchgehend oldschoolig und samplelastig gehalten, von Südstaatenflavour oder neuen Ansätzen nicht die Spur. Erst auf der B-Seite legt man endlich zu und liefert auch mal einige Songs, die es über die 7-Punkte-Hürde schaffen.

“Vanishing Of Tha Black Soul” trieft nicht nur so vor Smoothness, sondern ist darüber hinaus auch gut und sinnig gerappt. “Type Me Not” und der Titeltrack fallen zwar beattechnisch etwas ab, kompensieren das aber durch aggressive Raps, wie man sie bei dem Cover eigentlich öfter erwartet hätte. Prunkstück des Albums ist allerdings das düstere “Wreck Shop” mit MC Ran: beste Bassline, beste Atmosphäre, die besten Raps sowieso. Ein paar mehr solcher Momente und “Buried Alive” wäre mehr als nur ein langweiliges Durchschnittsalbum unter vielen.

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