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Freddie Gibbs & Madlib – Piñata

 

Spätestens mit dieser Scheibe kommt man wohl nicht mehr drumherum festzustellen, dass Freddie Gibbs sich in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt zu einem der profiliertesten Street Rapper auf nationaler Ebene entwickelt hat. Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht – man denke nur an die bescheidene Anfangszeit bei No Tamin Entertainment zurück, wo ‘Gangsta Gibbs’ nur einer von vielen Rappern war und bei weitem nicht der auffälligste. Die Zeiten haben sich geändert. Mittlerweile stehen die Gäste Schlange bei der Schmirgelstimme aus Gary, der vorläufige Höhepunkt der Entwicklung ist dann eben ein Album mit keinem Geringeren als Madlib.

Mit “Thuggin'”, “Shame” und “Deeper” sind im Vorfeld bereits drei EPs erschienen, die eine erste Vorstellung von der musikalischen Richtung vermittelten, die das Duo auf “Piñata” verfolgt. Der Beattüftler aus dem kalifornischen Oxnard hat eine stimmige, soulgetränkte Soundkulisse im Vintage-Stil gezimmert und dafür, wieder mal, tief in der Samplekiste gekramt. Eine echte Steilvorlage für Gibbs, der das Album als “gangster blaxploitation film on wax” verstanden wissen will und mit seinen knurrigen Raps den Deckel draufmacht. Erster Eindruck: großes, handwerklich mehr als solides Hörkino und locker ein Anwärter auf die Album-Top-10 des laufenden Jahres. Mindestens. Ein paar Hördurchläufe später relativiert sich die Begeisterung dann doch ein bißchen, denn “Piñata” hat durchaus auch kleinere Schwächen.

Am augenfälligsten ist der Mangel an Abwechslung, ein bißchen aufgebläht wirkt die Scheibe mit ihren 17 mehr oder weniger gleichgestimmten Tracks. Madlib wäre sicher kein Zacken aus der Krone gefallen, wenn er hier – thematisch ja durchaus passend – auch mal etwas gepflegte Düsternis ins Spiel gebracht hätte. Was vielleicht auch der Gibbs’schen Performance zusätzlichen Auftrieb verliehen hätte, die hier selbst bei den Schüssen gegen Jeezy in “Real” noch relativ zurückhaltend klingt. Und dann diese Gästeliste. Scarface und Raekwon gehen immer, auch der hektische Danny Brown bleibt haften – aber was da im Titeltrack alles zusammengetrommelt wurde, wirkt dann doch ein bißchen sehr beliebig. Ein paar Locals aus der alten Wirkungsstätte Scary Gary hätte er bei der Gelegenheit ruhig mit hochziehen können.

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