Ghostface Killah – 36 Seasons
Mit seinem neuen Album gelingt Ghostface Killah im Grunde dasselbe, was man ihm einst zu “Supreme Clientele” nachsagte: Er rettet den Wu-Tang Clan. Damals wie heute lag das Kollektiv am Boden und erneut ist es an Dennis Coles, die Dinge zu richten. Zeitlich liegen die Releases von “36 Seasons” und Wu-Tangs “A Better Tomorrow” seltsam nah, als ob man den Vergleich geradezu heraufbeschwören wollte, aber auch so bietet er sich an.
Denn der musikalische Ansatz ist ähnlich und der lautet vor allem: Live. Ghostface hat mit den Revelations jedoch den besseren Riecher gehabt, denn die Soulband bereitet ihm eine homogenere und druckvollere Unterlage. Die für Ghostface-Alben besonders starken Souleinflüsse klingen auch hier wieder an, besonders in der ersten Albumhälfte gibt es süßliche Produktionen mit passendem Gesang. Angenehme Nummern, die gut im Ohr liegen, doch der Großteil bleibt actionbetont und da liefert schon der Opener “The Battlefield” mit seiner Bassgitarre das erste polternde Paradebeispiel. Ghost und seine Backingband taten jeweils gut daran, auf Experimente zu verzichten, sondern sich auf das zu Besinnen, was man kann und was sinnvoll ist.
Auch auf Rapebene gibt sich niemand die Blöße, weder der legendäre “Ironman”, noch seine Freunde. Denn die sind mit u.a. Kool G Rap, AZ und Pharoahe Monch handverlesen. Da bleibt insgesamt nicht mehr viel zu sagen. Einmal mehr hat Ghostface Killah gezeigt, dass er das bessere Wu-Tang Album machen kann und sich dahingehend auch vom Ursprungskollektiv emanzipiert hat.
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