M.O.L. – Money On Da Low
“It’s strange how we vanish, it’s tragic / car crashes, gunshots, stab wounds, shit is savage” – solche Zeilen ist man aus Baltimore/Maryland schon gewohnt. Die Stadt gilt traditionell als einer der härtesten Pflaster in den Staaten und das hinterlässt natürlich auch in der Musik seine Spuren. Auch bei M.O.L. dreht sich viel um den Hustle auf der Straße, um Überfälle und Schußwechsel – das volle Programm.
Die Gruppe hat sich erst ganz neu formiert: Lace, H2O, Notty Head, Baby Beast, Firearmz und Gata Shiest gehören dazu und legen mit “Money On Da Low” ihr erstes gemeinsames Album vor. Mit 18 Tracks recht umfangreich geraten, aber leider nur als CD-R im Slim Case Format – aber das ist in B-More bekanntlich eher die Regel als die Ausnahme. Die größte Schwäche der Scheibe ist schnell auf den Punkt gebracht: sie klingt wie ein New York Album um das Jahr 2000 herum. Mit vielen Streichern, dem ein oder anderen Pianoloop und praktisch ohne eigene Ideen. Dass sich mit dem eher stumpfen “How Ta Ride” auch mal ein Southern-Beat auf die Scheibe verirrt hat, ändert am Gesamteindruck wenig. Hier hätte man sich von den Produzenten Phathead, Darkroom Productions und Ms. Tris Beatz etwas mehr Eigenständigkeit gewünscht.
So bleibt die Scheibe weniger durch das Gesamtkonzept als durch gelungene Einzelmomente in Erinnerung. Ganz vorne mit dabei natürlich “Day 2 Day Situationz”, wo zu flauschigen Flötenklängen deprimierte Geschichten aus alten Dealerzeiten gedroppt werden. Oder auch die sauber umgesetzten Geigenstücke “Strangers In Da Streetz” und “Baltimore Niggaz How Ya Feel”. Das reicht für’s sichere Mittelfeld, aber irgendwie hätte man M.O.L. noch mehr zugetraut.
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