Fudge – Situation Getting Sticky
Fudge stammt eigentlich aus Compton, doch die regionale Schublade, in die sein 2001 gedropptes Album “Situation Getting Sticky” passen würde, muss wohl erst noch erfunden werden. Das Label PMC Records sitzt in Colorado, die Beats kommen aus Texas und auf der Gästeliste tummeln sich Features von Sacramento bis Dallas. Das Ergebnis: ein interessanter Stilmix, der im Großen und Ganzen ganz gut funktioniert.
Das liegt besonders an den Beats von Big E, der mittlerweile ja zu den Rap-A-Lot-Produzenten der neuen Generation gehört und regelmäßig Schwergewichte wie Bun B, Z-Ro und Mike Jones beliefert. Soweit ist er auf “Situation Getting Sticky” noch nicht, wobei seine ausgewogene Mischung aus druckvollen und ruhigen Tracks schon mehr als die halbe Miete ist. Denn als Rapper ist Fudge nicht gerade eine große Nummer und mehr als die üblichen Street-Rap-Klischees sollte man hier auch nicht erwarten. Schon mit dem (etwas dünn geratenen) Titeltrack wird die Grundrichtung des Albums festgelegt. “Real Talk” über die Hood, dazwischen ein paar Songs wie “Bop It In Tha Club”, das altbekannte Rezept eben. Die Auftritte der Cali-Stargäste Rappin-4-Tay (okay) und Marvaless (komplett off-beat) sind dabei eher entbehrlich und finden entgegen aller Gewohnheit noch nicht einmal auf dem Cover Erwähnung. Zurecht.
Im Gegensatz dazu geben die mehrmals vertretenen Tre’ Alize’, D’Tre und Granddaddy eine sinnvolle Ergänzung ab, die Posse Cuts “Shake ‘Em Off” und “Soldier Stories” gehören nicht von ungefähr zu den Highlights der Scheibe. Im Bonus Track “Get It Crackin'” gibt’s auch mal ein bißchen Bounce und ein extrasmoother Song zum Thema “Anotha Day In Tha Hood” darf natürlich auch nicht fehlen. Am Ende reden wir hier immer noch über B-Material – aber solches der besseren Sorte. Dass Fudge auf dem Backcover schon ein UK-Release ankündigt, ist natürlich nochmal eine andere Geschichte.
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