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Lil E – The Realest

 

Ach wie herrlich, da haben wir es mal wieder, das heiß geliebte und hoch kreative “Lil” im Künstlernamen. Daraus lässt sich schließen, dass das “E” wohl nicht für Einfallsreichtum steht. Aber okay, es soll ja schließlich um die Mucke gehen. Und da wir es ja mit “The Realest” zu tun haben, kann eigentlich nichts schief gehen, eigentlich…

Ich will nicht lange um den berühmt berüchtigten heißen Brei reden. Hier wird größtenteils kalte Kost serviert. Egal ob ein antriebsloses, ausgelutschtes “Ghetto Theme” oder eine, was weiß ich wie oft schon da gewesene, ultraplakative Liebesbekundung im Stile von Bonnie und Clyde namens “Always”, alles hochgradig austauschbar. Besonders der Ohren schändende Gesang von Frau “Bonnie” führt zum Einsatz des Vorspulfingers. Aber wo hin soll man springen? Zu der “Project Bitch” vielleicht? Da angekommen, lande ich wieder beim Thema Einfallsreichtum. Eine kleine Kostprobe: “What you want, my nigga? – a project bitch / why is that, my nigga? – she gon’ love me poor or rich”. Zum Ende hin, werden etliche Frauennamen in den Raum geschmissen und als eben “Project Bitch” etikettiert. Auch die schneller gehaltenen Baller- und Spielerhymnen “Who Dat Is” und “Ballin With Us” können keineswegs überzeugen. Wobei Letztgenanntes mit wenigstens etwas Energie und Druck aufwarten kann. Doch auch das ist weiß Gott nicht viel mehr als Mittelmaß.

Um auch mal etwas einigermaßen Positives zu berichten, komme ich zum Titeltrack. Harfenklänge und ein leicht gezupfter, brummiger Gitarrenbass verursachen so was wie bescheidene Zufriedenheit. Diese entschwindet jedoch wieder aufgrund eines eklatant albernen “la la la la” im Chorus. Dies lenkt das Ganze in lächerliche Bahnen. E hört sich hier in einer Strophe wie Fiend, in einer anderen wie Silkk The Shocker an. Generell, ist das Beste, was es auf dieser gelochten Lichtscheibe zu hören gibt, seine Stimme. Diese klingt häufig räuspernd und aggressiv. Ich beschreibe sie mal, als eine Mischung zwischen Fiend und Fredro Starr von Onyx. Wirklich komplett gut zu gebrauchen sind allerdings nur das von nachdenklichen Klavierklängen begleitete “The Struggle” und das wuchtig wummernde “Can’t See Me”.

Die Realität sieht so aus, dass dieses Machwerk absolut nichts Prägnantes und Einprägsames mit sich bringt. Mit anderen Worten: Braucht kein Mensch! Wenn es heißt „One Of Us Gotta Go“, bin ich gerne der Erste, der die Beine in die Hand nimmt.

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