5th Ward Boyz – Ghetto Dope
Im Jahre 1993 sahen die legendären 5th Ward Boyz aus Houston/Texas die Zeit gekommen, sich das Mic zu greifen und erstmals von sich hören zu lassen. Was für ein Einstand. Knüppelharte Reime von der ersten Zeile an: “blast it, blast it, blast it / eradicate stupid fuckers, puttin’ them ho’s up in plastic / comin’ out smooth, hurt ‘em like a Smith’N’Wessun / but thou I’m not a punk so label me a deadly weapon”. Verschnaufpausen? Fehlanzeige.
Es geht gleich weiter, Hasstiraden gegen die allgegenwärtigen “Studio Gangster”. Und so wie 007 das abzieht, würde ich ihm selbst dann widerspruchslos jedes Wort glauben, wenn er darüber rappen würde, diese Faker hobbymäßig mit bloßen Händen zu erwürgen. Der Mann mit seiner tierischen Stimme spart wahrlich nicht an F-Words. Ist ja nicht mehr feierlich, ganz im Gegenteil: sehr (wirklich sehr) brutaler und rüpelhafter Gangsta-Rap, der von der textlichen Härte sogar Geto Boys-Releases der Zeit hinter sich lässt. Höhepunkt des sprachlichen Schmutzes: “Ghetto Curse Words”. Hier macht sich das Trio einen Spaß daraus, möglichst viele Schimpfwörter in seine Reime einzubauen. Fängt dann so an: “I know a nigga named mothafucka, the son of a bitch / who had a sister named slut who liked to suck dick / she had a friend named hoe who was another freak…” Was diese Leutchen so alles erleben, sollte man sich selbst anhören.
Zumal auch die Musik nicht von schlechten Eltern ist: dreckige Beats, hier ein Sampleschnipselchen, da etwas Synthie-Gefiepse. Sehr einfach, sehr effektiv. Wieder eine dieser gelungenen Houston-Platten Anfang der 90er Jahre, natürlich auf Rap-A-Lot-Records. Mit äußerster Konsequenz vorgetragener Gangsta-Rap, dessen bleibender Eindruck durch hungrige, wütende Rapper gewährleistet wird, welche ein Paradebeispiel für die “young, black and just don’t give a fuck”-Mentalität sind, welche gutem Hardcore-Rap seit jeher als Antrieb diente.
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.