Litefoot – Good Day To Die
Litefoot schickt die nächste Fuhre “Tribalistic Funk” über die Prärie – und im Gegensatz zum Debütalbum “Seein’ Red” (1994) sind die Rahmenbedingungen diesmal schon deutlich professioneller. Kalauer der Marke “letzter Mohikaner” kann man sich erneut sparen, auch wenn das Album diesbezüglich Steilvorlagen am laufenden Band liefert. Denn “Good Day To Die” ist vor allem mal eines: ein richtig gutes G-Funk-Album. Und das nicht von ungefähr: der Cherokee aus Tulsa hat ein paar Rauchzeichen in Richtung Westküste geschickt und qualifizierte Latinos als Verbündete gefunden.
Kid Frost, A.L.T., O.G.enius und Sänger Rich Garcia werten das Powwow entsprechend auf, ganz zu schweigen von der Verstärkung auf der Produktionsseite. Die letzte Scheibe hat Litefoot noch in Eigenregie zusammengefrickelt, diesmal kommen seine Beats von Jimmy ‘Klev’ Juarez, Tony G, Kid Frost und Foesum’s DJ Glaze – und diese Namen stehen natürlich für nichts anderes als reinen, unverwässerten G-Funk, wie man ihn aus diesen Jahren kennt und schätzt. Das Ergebnis der Allianz ist eine nur auf den ersten Blick etwas krude Mischung aus indigener Kriegsrhetorik und allen erdenklichen G-Funk-Klischees, die schon allein dank der maßgefertigten Albumproduktion ohne größere Hänger über die Runden kommt.
Songs wie “Willin’ To Die” und “My Land” sind mit dem Tomahawk zwischen den Zähnen gerappt, hier geht es um Landraub, Self-Empowerment und indianische Traumata. Auf der anderen Seite stehen entspannte Sommertracks wie “Cruizin’ Round” oder das übersmoothe “NDN Summer” mit Fredwreck an der Talkbox, das seinerzeit als erster Native Rap Song von den großen Radiostationen an der Westküste auf Rotation genommen wurde. Auch wenn Litefoot nicht der markanteste Rapper ist: diese Kombination aus Anspruch, Unterhaltung und handwerklicher Professionalität macht “Good Day To Die” zum bis heute besten Album seiner Karriere – und zu einem Highlight der Native-Rap-Szene sowieso.
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