2 Real – Welcome 2 Tha Real World

Es ist noch nicht lange her, da wurden Lil D und Lil V ganz offiziell zu Mitgliedern des Killa Klan ernannt. Diese Ehre kommt nicht von ungefähr – die beiden Rapper von 2 Real sind allenfalls dem Namen nach klein und offenbaren schon auf ihrem 1997 über Crunk Records veröffentlichten Debüt “Welcome 2 Tha Real World” ihr ernstzunehmendes Talent. Irgendwo zwischen Bam und den 5th Ward Juvenilez spielt die Musik von kompetent produzierenden Menschen wie DJ Storm, Sean Solo Jemison, Dirty Redd, Icey Hott und Jay Tha Sinnusta, wobei letzterer mit “My Come Up” gleich zu Beginn ein phantastisch düsteres und hartes Pfund auflegt, das den harschen Raps von 2 Real nur so in die Hände spielt.

Es soll der beste Tracks des Albums bleiben, auch wenn sich der (bei einer Gesamtzahl von gerade Mal elf Tracks) mickrige Rest vor nichts und niemandem zu verstecken braucht. “9-2-5″ und das minimalistische “Let Me Tell It” werden mit ihren desillusionierten Schilderungen des alltäglichen Hustles in H-Town/Texas dem Albumtitel mehr als nur gerecht, “Plexin” hätte mir ohne den etwas überbetonten Gesang von Klondike Kat noch eine gute Ecke besser gefallen, und cooler Straßenrap wie “Playin 4 Keepz” und “20S, 10S, 1S” macht die hohe Gesangsdichte gegen Ende des Album locker wieder wett. Hier macht sogar der tausendste Aufguss des überall und jederzeit gerne verwendeten Blackbyrds-Samples “Wilford’s Gone” wieder Spaß, wo sich in Sachen “The Horror” doch bissiger Nachwuchs wie J-Bone und Brandi (da kommt das Tier im Weibe raus) absolut positiv hervortut.

2 Real leisten sich bis zum finalen “Game” mit Lil Flea von Street Military keinen ernsthaften Schnitzer und werfen damit natürlich die Frage auf warum um alles in der Welt wir als Hörer die Beiden seit dieser souveränen Leistung so aus den Augen verloren haben. Wollen wir hoffen, dass mit der Aufnahme in den Killa Klan jetzt alte Connections wieder belebt und von jeher gehegte Ziele neu anvisiert werden können – verdient hätten sie’s.