2 Black 2 Strong MMG – Burn Baby Burn

Diese EP hat schon vor ihrem Erscheinen eine regelrechte Flaggenkontroverse losgetreten. Der Grund liegt auf der Hand. Nicht nur, dass auf dem Cover von “Burn Baby Burn” das Star-Spangled-Banner in Flammen aufgeht. Im gleichnamigen Song wird auch gleich noch aus vollen Rohren Verbalunflat auf das amerikanische Nationalsymbol gekübelt: “Fuck the red, white and blue”. So viel Aufregung hat das Debütrelease von Harlem-Rapper 2 Black 2 Strong und seinen Mad Motherfucking Gangstas (MMG) eigentlich gar nicht verdient, denn musikalisch gibt’s hier eher Magerkost.

Was daran liegen könnte, dass die Scheibe über Clappers Records erschienen ist, ein eigentlich auf Reggae spezialisiertes Label, das trotz Kurt Norval und Labelboss The Dub Organizer (aka Lister Hewan-Lowe) an den Boards diesmal leider ziemlich einfallslosen Sound bereitstellt. Die Mischung aus treibenden Beats und Sample-Schnipseln hatten die Gesinnungsgenossen von Public Enemy zu der Zeit auf alle Fälle besser drauf. Dass Chuck D hier gleich dreimal mit von der Partie ist, sollte man nicht überbewerten. Seine Beteiligung beschränkt sich auf ein paar Additional Vocals, mit der Veröffentlichung des dritten Public-Enemy-Longplayers “Fear Of A Black Planet” war der Terminplaner wohl voll genug.

Dazu kommt, dass “Burn Baby Burn” weniger eine EP im eigentlichen Sinn ist, als eine Ansammlung von Instrumentals (#4, #5, #6), Acapellas (#10, #11) und kaum voneinander unterscheidbaren Remixes des Titeltracks. “Imperialist Inferno”, eine Parodie auf den 70er-Jahre-Hit “Disco Inferno” von The Trammps, setzt dem Ganzen die Krone auf: mit dieser Dancefloor-Nummer führt 2 Black 2 Strong seine Kampfrhetorik selbst ad absurdum. In diesem Fall also besser gleich auf das 1991 gedroppte Full Length “Doin’ Hard Time On Planet Earth” zurückgreifen, das im Gegensatz zu diesem schwachen Karrierestart ein echter Klassiker ist.