Doomsday Productions – Northtown Vs. Westside
Eklypss, Pit und Playboy 7, besser bekannt unter ihrem Gruppennamen Doomsday Productions, standen Pate für die Veröffentlichung dieses ersten Samplers aus der “Northtown Vs. Westside”-Reihe. Leider bringt mich das hier präsentierte Aufgebot von Las Vegas-Locs nicht unbedingt dazu, in Lobeshymnen auszubrechen.
Während Nigga What Boid noch mit autotauglichen Beats aufwarten können, kommen T.O.P. (“Welcome To My Westside”) und der No Doze Funk Mob (“Westside Siccness”) nicht gerade mit dem innovativsten Stuff – viel Geschnulze und die üblichen 0/8/15-Gangsta Texte, die Titel sagen alles. Da sprechen mich Universal Styles schon eher an: “Bendin’ Cornas” basiert auf harten, wummernden Beats und psychedelisch-düsteren Sounds. Genau der richtige Background zu den enorm hektisch vorgetragenen Hood-Tales. Auch wenn die Produktion von “Gang Related”, eingespielt von Westside Kinfolkz feat. 420, da nicht ganz mithalten kann, geht auch dieser Song noch in Ordnung. Wäre schön gewesen, wenn man das Tempo der Raps noch etwas angehoben hätte, so wirkt es ein bisschen lasch.
Wenn wir schon von lasch sprechen: bereits das nächste Lied ist kaum auszuhalten. “Northtown Thang”, verbrochen von Concepts Of Life, nervt grandios mit kitschigem Female-Gesinge. Muss wirklich nicht sein. Dass es besser geht, beweisen beispielsweise Dimepiece. Fast schon andächtig brummt der Beat vor sich hin, schöne Streicher sorgen für eine gediegene Atmosphäre, die jedoch sogleich wieder von wütenden Abhandlungen zum Thema “Alcoholism” zerstört wird. Dann wird es mit Criminal Trigga B, welcher dem Hörer über einem miesen Beat “My Click” vorzustellen gedenkt, plötzlich wieder gesichtslos. Weggeskippt und schon vergessen. Dann schon eher La Clika mit “Do Or Die”: langsam, schleppend und sehr düster produziert, können diese Underground-Latinos durchaus auch am Mic überzeugen.
Was natürlich auch auf die Schirmherren des ganzen Projekts zutrifft. “Redrum” und “Warfare” werden die meisten vom legendären “Filthy”-Album kennen, das nur einige Monate später veröffentlicht wurde und beide Tracks erneut featurete. Zweimal brutale, eiskalte Mördermusik, wieder einmal mit dem monströsen Eklypss mittendrin – keine Frage, Doomsday Productions legen hier ganz wie erwartet die mit Abstand beste Performance hin. Schade, dass ihre Schützlinge da bis auf wenige Ausnahmen nicht mithalten können. Die Flows sind da, doch gute Beats, geschweige denn Reime und Textinhalte bleiben Mangelware. Insgesamt zu vorhersehbar und klischeelastig. Ich bin mir sicher, Las Vegas hat mehr zu bieten.
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