C-Bo & Killa Tay – The Moment Of Truth
C-Bo und Killa Tay – da haben sich zumindest dem Namen nach zwei ganz Große der Nordwestküste gefunden – die Realität sieht mittlerweile leider anders aus. Vor wenigen Monaten erst veröffentlichte Tay Capone sein eher durchwachsenes fünftes Solo “Flood The Market”, für C-Bo ist es nach dem mit Brotha Lynch Hung eingespielten “Blocc Movement” bereits das zweite Kollabo-Album, doch kriselte es zuletzt auch beim West Coast Mafioso gewaltig. Das mit beider Beteiligung entstandene Album der WCM Gang – ein Voll-Flop. Vor diesem Hintergrund gewinnt ein Titel wie “Moment Of Truth” durchaus programmatischen Charakter, für beide Rapper steht viel auf dem Spiel. Die Westküste befindet sich seit geraumer Zeit wieder im Aufschwung und da ist der Zug nunmal ganz schnell abgefahren bevor die beiden alten Herren es überhaupt zum Bahnhof geschafft haben.
Doch will und will der Knoten auch hier nicht platzen: die Produktionen der momentan stark angesagten Steve Vicious und Cricet taugen kurzfristig durchaus, verlieren auf lange Sicht jedoch rapide an Reiz. Doch sind es gerade die Beats mit denen die Alben der Beiden in der Vergangenheit standen und fielen, denn thematisch ist längst die Luft raus. Einmal mehr dreht sich alles um dicke Wummen und grüne Scheine, stapelweise: “This niggas they say they broke they gotta be jokin’ / it’s so much cream out on the block they gotta be smoking”. Zu den herausragenden Tracks gehören neben dem düster wummernden Opener die jeweils mit Yukmouth verstärkten “Ride For A N!gg@” und “This Is My Life”. Da blitzt er für kurze Zeit wieder auf, der gute alte Mobb Sound besserer Tage. Doch weil man sich für den große Rest des Albums auf eilig gefertigte Beats samt Plattitüden im großen Stil beschränkt, zudem auch noch raptechnisch viel an Biss eingebüsst hat (vor allem C-Bo’s Delivery fällt im Vergleich zu früher stark ab) parkt “The Moment Of Truth” letztlich doch in der Sackgasse.
Stand der Dinge im Frühjar 2006: für eine Handvoll guter Tracks sind beide Rapper noch immer gut, doch damit auch auf Albumlänge wieder Höchstwertungen eingestrichen werden können muss der Weg zurück zu alter Radikalität führen – Put Some Work In!
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