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Doomsday Productions – Survival Of The Siccest

Fernab des Glanz und Glamours den das Zockerparadies Las Vegas bietet, gibt es eine dunkle Macht die im Norden der Stadt ihr Unwesen treibt. Diese Macht wird von drei finsteren Gestalten namens Eklypss, Pit & Playboy 7 – besser bekannt als Doomsday Productions – verkörpert. Sie schicken mit “Survival Of The Siccest” ihren fünften Longplayer ins Rennen. Dabei handelt es mehr oder weniger um eine Neuauflage ihres 1997 erschienenen Albums “Pray 4 Me”. Dabei wurden allerdings nur die Tracktitel übernommen, die Songs selbst rundum erneuert – es handelt sich also eigentlich um komplett neues Material.

Der Ritt in die tiefsten seelischen Abgründe startet mit dem von DJ Numbawun produzierten Titeltrack. Überraschender Weise kann mich das vermeintlich schwächste Glied, Playboy 7, hier vollauf überzeugen. Ihm gelingt es sogar den beiden anderen die Show zu stehlen. Beim darauf folgenden Bassungeheuer “Murder Made A Man Of Me” reißt dann Eklypss die ganze Aufmerksamkeit an sich. In Verbindung mit einem gescheiten Soundsystem treibt diese Bombe garantiert sämtliche Nachbarn in den Wahnsinn. Das einzige was vielleicht zu kritisieren ist, ist die leicht nervige, einmal mehr von Sängerin Las Vegas Blvd. übernommene, Hook. Überhaupt nichts zu kritisieren gibt es hingegen beim bedrohlichen “Sweet Dreams”. Diese Solonummer von Eklypss (die er im übrigen auch selber produziert hat) zeigt eindeutig, dass es für ein Soloalbum seinerseits, noch nicht zu spät wäre. Bis jetzt bin ich total beigeistert von diesem teuflischen Werk. Und auch mit dem obligatorischen Brotha Lynch Hung-Feature “Siccness” ändert sich das glücklicherweise nicht. Pit ergeht sich hier in besorgniserregenden Visionen, in denen eine feucht-fröhliche Orgie stattfindet – abgehalten auf Maden und Innereien, noch dazu mit bereits verwesten Frauen. Sicherlich nichts für jedermann, aber so komisch es klingen mag, genau das was man von Doomsday erwartet.

Um ein vielfaches gesitteter geht es beim ersten, etwas ruhigeren Track “Multiply” zu. Doch schon mit “Respect My Gangsta” wird wieder gnadenlos Tempo gemacht. Einen großen Pluspunkt bringt der fast 2-minütige Gastauftritt von Soldato Mr. Joke Dog. Fast schon tiefsinnig wird’s mit dem nachdenklichen “Pray 4 Me”. Bestückt mit einem zusammen geheulten R&B-Hook, der dem Track leider seine Substanz nimmt. Weiter geht es mit der Doomsday untypisch klingenden Hymne “Cincerly Cin Sity”. Erinnert vom Sound her stark an den oft erwähnten ‘Dirty South’. Zugleich ist es bedauerlicherweise neben “Pimp Or Die” und dem sehr kurz geratenen Playboy Solo “Sucka” der letzte zumutbare Song. Über die restlichen zu tiefst ohrenfeindliche Nummern will ich keine Worte mehr verlieren, sie sind es einfach nicht wert.

Insgesamt handelt es sich bei “Survival Of The Siccest” um ein recht gut gelungenes album, mit dem sich aber mit Sicherheit (wie mit allen Doomsday Alben), nicht jedermann anfreunden kann. Für alle anderen ist es auf jeden Fall für die Sammlung zu empfehlen, wobei es jedoch keine Alternative zu ihrem 1999 erschienenen Klassiker “Filthy” darstellt.

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