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V.A. – Project Blowed

Nachdem sie bereits im Jahre 1994 auf Kassette veröffentlicht worden war, beschloss man fünf Jahre später die Project Blowed Compilation über das Mass Men Label noch einmal neu aufzulegen – diesmal auf CD und Vinyl. Dementsprechend gibt es denn auch schönen, alten Stuff aus dem legendären Project Blowed Camp zu hören. Was die Qualität angeht, so bewegte man sich natürlich auch damals schon ganz weit oben auf der Skala. Allen voran die Freestyle Fellowship und die Jungs von C.V.E., die auch am häufigsten auf diesem Werk vertreten sind. Ansonsten melden sich noch Spoon (of Iodine), die Figures Of Speech, Dolla Holla, Ganja K, DK Toon, Volume 10, Funky Trend u.a. zu Wort. Für die musikalische Untermalung sorgen unter anderem Fat Jack, Mathmattiks, Digiak, VIC Hop, J-Sumbi & CV Shack Productionz.

Da konnte logischerweise nichts schiefgehen und so gibt es denn auch eine bunte Wundertüte voller Blowed Styles zu hören. Besonders herausragend ist “Hot”, bei dem Mikah 9, P.E.A.C.E., Self Jupiter und Aceyalone von der Freestyle Fellowhsip zusammen mit einer Jazzband musizieren. Was dabei herausgekommen ist, ist ein swingendes, jazziges Hörvergnügen erster Güte. Jazzige Klänge gibt es auch auf “Once Upon A Freak” zu hören, bei dem Tray-Loc von C.V.E. begleitend von Saxophonklänge freshen Pimp-Hop zum besten gibt. Die ganz schweren Geschütze packen C.V.E. dann bei dem reinen Acapella Track “What A Pity” aus. Auch ohne Beat könnte ich hier ewig zuhören, denn diese abwechslungsreichen, ausgefeilten Flows kommen auch ohne bestens aus. Auch “Narcolepsy” und “Jurassick” sind Dank der Styles der Afterlife Leute das pure Hörvergnügen. Wenn sich dann bei “Heavyweights Round 2″ ein All-Star Line-Up des Project Blowed die Klinke in die Hand gibt kullern Freudentränen meine Wangen herunter – besonders in Anbetracht der Tatsache, dass hier fünf von elf Mcees weiblich sind und mit ihren männlichen Kollegen voll und ganz mithalten können. Es gibt sogar einen Track von der – mittlerweile aufgelösten – nur aus weiblichen Mitgliedern bestehenden Crew Figures Of Speech, der überzeugen kann. Wohlklingenden Gesang bieten DK Toon und B/Cartoon über einen tighten Fat Jack Beat bei “Solo Is So Low”, so dass auch Freunde von Singflows auf ihre Kosten kommen. Am häufigsten sind Abstract Rude und Aceyalone auf der LP vertreten. Die beiden bieten sehr straighte, erhabene Flows ohne viel Schnickschnack und auch die Instrumentals sind sehr bodenständig. Hier liegt in der Schlichtheit die Schönheit. Bei “I Don’t Know” gibt es dann etwas Unterstützung vom Rhymin Riddler, der heute unter dem Namen Riddlore? bekannt ist. Ebenfalls sehr old school lastig ist der Beitrag von Dolla Holla.

Alles in allem ist die Project Blowed Compilation ein sehr gelungener Überblick über das Schaffen der Project Blowed Artists anno ’94. Durchweg überzeugende Beiträge und eine große Vielfalt an verschiedenen Styles werden geboten. Man merkt jedoch auch deutlich, dass die Compilation schon ein paar Jahre auf Buckel hat, was sich durch den netten old school Touch bemerkbar macht. Das dürfte aber wohl kaum ein Ausschlusskriterium sein.

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