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P.E.A.C.E. – Megabite

Dieses Album von Freestyle Fellowship Mitglied und Halbgott P.E.A.C.E. dürfte einigen bereits bekannt sein, da es schon seit längerer Zeit als Bootleg im Internet kursiert. Nun hat sich das kanadische Label Battle Axe der Sache angenommen und das Album endlich offiziell veröffentlicht. Es handelt sich um P.E.A.C.E.s zweites richtiges Soloalbum nach “Southern Fry’d Chicken” (die Kollaboalben mit Supernatural und K.i.t.s. nicht mitgezählt). Die Produktionen stammen diesmal bis auf drei Ausnahmen ausschließlich von Kenny Segal. Sie sind auf das Drum-Gerüst, die Basslines und einige dezent gesetzte Piano- oder Gitarrenklänge reduziert und kommen sehr elektronisch und schlicht daher. Auf aufdringliche Samples oder Melodien hat Kenny Segal gänzlich verzichtet. Dass diese synthetischen Instrumentals trotzdem nicht nackt wirken ist P.E.A.C.E. zu verdanken, der sich auf den Beats so richtig austobt und in seinem einzigartigen Style ein wahres Feuerwerk an genialen Flows abfeuert.

Er versprüht dabei wie schon bei seinen älteren Werken eine riesige Portion unwiderstehlichen Funk gemischt mit seinen abgefahrenen Lyrics. Für Leute, die den Style von P.E.A.C.E. lieben, werden hier Träume wahr. Auch die Gastauftritte von Orko, St.Mark 9:23 und Global Phlowtations sind vom feinsten und ergänzen sich hervorragend mit P.E.A.C.E. Besonders schön anzuhören ist es, wie P.E.A.C.E. bei “Your Body” einen kleinen Ausflug in den Drum’N’Bass Club unternimmt und über einen entsprechenden Beat abgeht ohne Ende. Die Texte werden hauptsächlich als Plattform genutzt um wacke Rapper nach allen Regeln der Kunst zu Kleinholz zu verarbeiten. Zeilen wie “Have you ever wanted to kill more of this world / every bitch nigga and every bitch girl” sprechen wohl für sich. Wer jetzt erwartet, dass das Album dadurch monoton oder eintönig wird, der ist wohl noch nicht mit P.E.A.C.E.s Style vertraut, denn die Texte werden auf so vielfältige und witzige Weise vorgetragen, dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Der einzige Track des Albums, der aus diesem Schema herausfällt ist “Connected Functions” mit Abstract Rude vom Tribe Unique und K.i.t.s., der ja mit P.E.A.C.E. zusammen bereits die CD “Gumbo” aufgenommen hat. Der Beat wurde von Fat Jack spendiert, der auf “Southern Fry’d Chicken” ja noch für den Grossteil der Beats verantwortlich war.

Auf “Megabite” darf er nun also nur eine Produktion beisteuern. Diese ist jedoch über jeden Zweifel erhaben. Ein relaxter, entspannender Beat mit einem interessanten und alles andere als ausgelutschen Drumpattern wurde hier mit einer sehr zurückhaltenden Synthiemelodie zu einem wunderschönen Instrumental verschmolzen. Dementsprechend bieten die drei Mcees auf diesem Track auch eher nachdenkliche Lyrics. Einen gelungeneren Abschluss hätte man für dieses Album wohl nicht finden können. Wer P.E.A.C.E. sowieso vergöttert, der macht mit dem Kauf dieser LP sowieso nichts falsch. Aber auch alle anderen sollten auf jeden Fall mal reinhören, um sich ein Bild von P.E.A.C.E.s abgedrehtem Style zu machen und vielleicht auf den Geschmack zu kommen.

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