Blak Czer – Tales From Da Blak Side
Blak Czer ist ein Rapper aus Braddock, einem Neighborhood im Osten von Pittsburgh/PA, der mit seinem 1994 gedroppten Album eine Scheibe vorgelegt hat, die gleich in doppelter Hinsicht auffällt. Zum einen, weil “Tales From Da Blak Side” mit Relativity ein Major Label im Rücken hat, was in der Pittsburgher Umgebung die ganzen 90er Jahre über eine absolute Ausnahmeerscheinung ist. Zum anderen, weil die Scheibe fast durchgehend von einem Westcoast-Produzenten aus der ersten Reihe mit Beats ausgestattet wurde: Battlecat.
Noch eine ganze Ecke kurioser dürften die Gastauftritte des sonst ja eher als familienkompatibel bekannten Dana Dane sein. Die locker groovende G-Funk-Nummer “I Wonder Why” nimmt man ihm noch ab, dass er dann allerdings auch noch im knochenharten “Stick Up” seine Aufwartung macht wirkt dann doch etwas, sagen wir mal, befremdlich. Dabei ist genau das die Schiene, die Blak Czer hier bis zum Letzten ausreizt. Von “Think I’m Going Crazy” über “Sick As A Bitch” bis zu “I Got The Blues” – Battlecat weiß, was der Mann für seine Hasstiraden braucht und lässt eine brachiale Beatwalze nach der anderen vom Stapel. Allein schon die Tatsache, dass er im ordentlich brutalen “Who Got The Glock” ausgerechnet ATCQ’s “Bonita Applebum” verwurstet, ist großes Kino, wobei’s auch gerne noch ein paar Mal mehr paradetypischer G-Funk-Sound wie “Just Another Day” hätte sein dürfen.
“The Hood” ist am Ende der einzige Track ohne Battlecat-Beteiligung: mit Smash Money darf ausnahmsweise ein lokaler Producer ran, der dazu noch guten Support von Stan The Guitar Man bekommt. Die Beteiligung von weiteren Pittsburgh-Natives wie Sam Sneed oder Mel-Man wäre das Sahnehäubchen auf diesem gelungenen Ost-West-Projekt gewesen. Es funktioniert auch so: “Tales From Da Blak Side”, das ist eine knappe Stunde Hardcore-Sound, der diese Bezeichnung auch wirklich verdient.
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