Brother Most – Mood & Intensity
Seinen komischen Namen jetzt mal außen vor gelassen: was Brother Most hier abliefert ist durch und durch brauchbares Material und außerdem das einzige mir bekannte Albumrelease eines Rappers aus dem kleinen Städtchen Scotch Plains in New Jersey. Musikalisch aktiv war Brother Most allerdings eher im Großraum DC/Maryland, das erste Lebenszeichen gab es bereits 1993 mit der (uninteressanten) Single “Wind It Up” über Rol-Up Records. Um Mißverständnissen vorzubeugen: Brother Most ist kein Ragga Rapper, ganz im Gegenteil.
Mit zum Teil arrogant-gelangweilt wirkenden Flows absolviert er sein verbales Programm. Das klingt umso besser, als dass der Sound sonst ziemlich massiv daherkommt, düster und mit massiven Basslinien. Gute Arbeit also von Jett, DeAndre Bottoms und Terry Lewis, die Brother Most bei der Produktion von “Mood & Intensity” unter die Arme gegriffen habe. Mit “Wasn’t The Plan” lässt der erste Banger nicht lange auf sich warten, ein langam walzender Storytellingtrack, in dem Brother Most erzählt wie er aus Versehen seinen besten Freund erschossen hat: “Lord have mercy I killed one of the best / I pray to god to find another bullet / put the sig to my dome and find the strength to pull it / I can’t forget the way he looked as he was dying / just believe no screaming no crying”.
In “Dead Man Walkin” und “Dreamscape” wird in diesselbe Kerbe gehauen – wenn’s um Geschichtenerzählen geht ist Brother Most einsame Spitze. Im Gegensatz dazu ist das in zwei Teile gesplittete “Red Rover” leider nur gut produziert, aus diesen zweiminütigen Kurztracks hätte man wesentlich mehr machen können. Und “Black Woman” – mit einem Auftritt des HipHop/Dancehall-Duos Born Jamericans aus Washington D.C. – passt als einziger Track nicht zum Rest des Albums und hätte auch einfach weggelassen werden können. Aber das sind Kleinigkeiten, die meiner guten Meinung über dieses Hardcore Hip Hop Fundstück keinen Abbruch tun.
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.