V.A. – Southern XXX-Posure Pt. II: Money, Murda, Muzik
Mit einer 1999 über Star Crocodile/Dogday Rec. gedroppten Doppelscheibe legte das Murder Dog Magazine den Grundstein für die “Southern XXX-Posure”-Reihe. Drei Jahre später gibt es den obligatorischen Nachfolger, diesmal mit Nino als Executive Producer. Leider hat die Scheibe nicht viel mehr zu bieten, als alte Helden, die ihre besten Zeiten schon hinter sich haben und Nachwuchsartists, die keiner hören will. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Mob Wit Me: Sylk Smoov aus St. Louis macht den Anfang. Die gesamten Neunziger über war von dem Mann nichts zu hören und nach diesem schwach produzierten Einstieg muss man sagen: vielleicht auch besser so.
Chicken Fed: Das gleiche Problem hier. Dass Nino und Wicked seit 2000 fast nur Mist eingespielt hängt vor allem mit ihrem neuen Rapstyle zusammen. Auch diesmal pöbeln sie wieder einen potentiell interessanten Track kaputt.
Dirty, Dirty: Dass der dicke weiße Junge aus Lebanon/Tennessee rappen kann wissen wir. Hier gibt’s eine entspannt gitarrenklimpernde Hymne auf den Süden. Down South Swagger!
Get Drunk: Nicht so schlecht wie man meinen könnte. Auf der anderen Seite aber auch ziemlich stumpf (“Get Drunk Get Drunk Get Crunk Nigga…”) – um das gut zu finden, sollte man der Aufforderung der beiden am besten zuvorkommen.
Real Niggas: Was für ein Besetzungscoup, Hustler E, Al Kapone und TW III – in einem Song vereint! Dank der etwas lahmen Produktion dann doch nicht der große Klassiker, aber immer noch einer der besseren Momente des Albums.
Paint Slippin: Hab ich schon die Newcomer erwähnt, die keiner hören will? Hier sind sie. Obwohl, der Bass fetzt und im Auto interessieren die lahmarschigen Raps auch nicht wirklich.
Everythang: Ganz schwache Vorstellung vom P.K.O.-Mann, hier passt einfach gar nichts. Und dann packt er auch noch den guten alten ‘big baller / shot caller’ Reim aus… Schande!
What’s Really Goin’ On: Boss King klingt hier wie eine Kopie von Al Kapone. Die Idee, den Song als Interview aufzuziehen, bei dem jeder Vers eine Antwort darstellt, ist gut. Die Umsetzung scheitert.
Squash Da Chat: Jetzt rüber nach Texas. Keke macht das Beste aus dem etwas monotonen Beat – und das Booklet verschweigt, dass hier auch Nino und H.A.W.K. am Start sind. Solider Houston Stoff.
Everythang Paid: Wenn mich nicht alles täuscht ist das diesselbe Gruppe die 2003 unter dem Namen Mobstaz Committee das Album “Mobstaz 4 Life” gedroppt hat. Das war trotz T-Rock-Feature zum Davonlaufen und mit diesem Song ist es genauso…
Guerilla Hustlin: Endlich mal ein richtiger Banger. Aus der 812-Ecke ist schon viel Müll gekommen, aber dieses Gerät hier wird dem Titel “Money, Murda, Muzik” gerecht. Ist zwar aus Indiana und hat auf dem Album eigentlich nichts verloren, aber wen interessiert das.
Do Dis: Schiefe Keyboard-Fanfaren zum Auftakt? Skip.
Uh-Oh: Besonders Court Dog geht hier wieder mal gut ab, leider hat er diesmal aber eine Kellerproduktion erwischt. Im Hintergrund ist die ganze Zeit irgendein Geplärr zu hören, auch während der Rapparts – geht gar nicht.
Come Wit It – Sehr druckvoller Beat, quietschende Streicher dazu und raptechnisch legt man sich auch ordentlich ins Zeug. Auf Dauer ein bißchen eintönig, sonst aber locker gehobenes Mittelmaß.
Rollin Da Dice: 10 vielversprechend bombastische Sekunden am Anfang, dann kommt der mickrige Beat ins Spiel. Quietus Khan ist mit ernstzunehmenden Hustle Raps am Start, aber das ist nicht sein bester Song.
Homicide For Hire: Southern XXX-Posure in Alaska, schon klar. Netter Track aber. Eher g-funkig gehalten, C-Bo geht heftig ab, der Bailbondsman aus Anchorage bleibt unauffällig.
Ride On Em: Und noch ein Knaller zum Schluss. Schön düster, mit hektisch ratternden Drums und hungrigen Raps. Hustler E bekommt einen Shoutout, weil er die Jungs auf das 254 Street Bosses-Album geholt hat.
Aber das ist letztlich zu wenig: “Southern XXX-Posure Part II” ist nur eine Down South Compilation unter vielen und hat nicht ganz zu Unrecht so wenig Aufmerksamkeit bekommen.
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