Mellowed Out Entertainment – M.O.E. Madness
Lil Cyco, Yukmouth, Young Droop, Rappin-4-Tay … man sollte meinen, bei solchen Features müssten eigentlich ein paar verwertbare Tracks rausspringen. Davon kann im Falle von “M.O.E. Madness” allerdings nicht die Rede sein. Das in Denver ansässige Label Mellowed Out Entertainment hat für seine Labelcompilation zwar einige beachtliche Namen von der Westküste eingekauft, aber sonst fehlt es hier an fast allem, vor allem an konkurrenzfähigen Beatmachern. Nicht nur dass die Aufnahmequalität extrem schwankend ist, auch musikalisch kommt nichts rüber: im Grunde ist das hier nur mies kopierter Cali-Sound.
Wenigstens ein bißchen Talent muss man zumindest Dragon E zugestehen, der sich als Rapper zwar nicht gerade mit Ruhm bekleckert, aber mit “Spit It Out”, “Thong Ranger und “Smoke Bud” die besten Produktionen des Albums abliefert. Was, ich wiederhole mich, allerdings nicht viel heißt. J-Roll zeigt in “Deep Thoughts” (mit einem wie verrückt abgehenden Young Droop) noch gute Ansätze, von Macc Diesel Milliyan und Kane kommt leider nur kompletter Schrott. Bei den Rappern sieht die Sache etwas anders aus. Herausragend ist hier niemand, aber gegen solide performende Leute wie Feva und Loonatik lässt sich nichts einwenden. Eine gewisse S.L. (So Lovely) sorgt für weiblichen, J-Cam für männlichen Gesang und in “Thin Line” schaltet sich sogar Mellow, seines Zeichens ‘Gründer und Präsident’ (guter Witz) von M.O.E. Entertainment mal kurz ins Geschehen ein. An Peinlichkeit nicht zu überbieten ist schließlich Disco, der sich in seinem “Tupac Tribute” nicht dafür zu schade ist, den “Geehrten” einfach zu imitieren. Das grenzt dann schon an Realsatire.
Es gibt jede Menge Collabos von Denver- und Westcoastartists und “M.O.E. Madness” gehört zu den schlechtesten die ich bis jetzt gehört habe. Also: nicht von den bekannten Namen auf dem völlig verpixelten Cover täuschen lassen und das Geld lieber anderweitig investieren.
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