Wu-Syndicate – S/T
Es sind so viele. Jetzt bloß nicht den Überblick verlieren. Schon wieder zwei Rapper die sich aus den Gefilden der weit über 100 Artists, die mit dem Wu-Namen für sich werben und nach einem Sampler-Auftritt ihr erstes Album veröffentlichen. Myalanski und Joe Mafia heißen sie diesmal und kommen – ungewöhnlicherweise – aus Virginia. Das Duo fiel auf dem ersten Killa Beez-Album “The Swarm” erstmals auf, als es mit melancholischen Raps über dezentem Beat auf sich aufmerksam machte. Klar, das “Where Was Heaven” auch hier vertreten ist.
Doch das Wu-Syndicate hat weit mehr zu bieten. Schon der erste Track “Thug War” ist vom Allerfeinsten: großartige Raps auf flächendeckenden Streicher, da kann ja fast nichts schief gehen. Die Rhymes kann man getrost in die Straßenschublade stecken, doch wird dies über die Gesamtlänge des Albums keinesfalls langweilig, die Flows sind wirklich interessant und man hört gerne zu, wenn die beiden mit Napolean (bei sechs Liedern mit dabei) über unser “Modern Day Ice Age” sinnieren. Wieder fällt die Produktion positiv auf: ein treibender Beat und eine entspannte Gitarre reichen vollauf, um dem Gesagten genug Nachdruck zu verleihen. An der Produktion ist insgesamt nichts Nennenswertes auszusetzen: bodenständige Beats, viele Streicher, Klavierklänge und Gitarren, hier und da ein eingestreuter Female-Gesang – es passt alles zusammen. Wird dann doch mal eine Produktion langweilig, sind da ja noch immer die “Va Cats” am Mic, übrigens wortkräftig unterstützt von ODB’s kleinem Bruder 12 O’Clock vom Brooklyn Zoo sowie Trigga und Ill Knob.
Es ist sowieso kein Geheimnis mehr: die zahlreichen Underground-Wu-Soldier haben die “Großen” des “Ur-Wu-Tang Clans”, die sich in letzter Zeit vornehmlich damit beschäftigen, in die Top-10 zu kommen, in musikalischer und lyrischer Hinsicht längst abgehängt. Für Puristen und Liebhaber des klassischen Wu-Styles ein unbedingter Tip.
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