White Lotus – presents: The Lotus Society Vol. 2
LCOB Productions, diesen Namen trägt eine jüngst von den Lost Children Of Babylon ins Leben gerufene Produktionsfirma, zu der sich neben Rasul Allah auch bisher noch nicht nennenswert in Erscheinung getretene Artists wie Stretch The Mad Scientist, Anahata Sacred Sound Current, Blastah Beats, K-Sarrah, Devious, Gneticz und eben auch White Lotus zählen dürfen. Der aus Kanada stammende MC und Produzent legt hiermit bereits seine zweite slim-gecaste Scheibe binnen kurzer Zeit vor und kann damit schon einen höheren Output als die Mitglieder der Lost Children selbst vorweisen, deren lange angekündigte Solos noch immer auf sich warten lassen.
So ein Schneeballprinzip hat seine guten und schlechten Seiten, wobei im Falle der vorliegenden 18 Tracks dann doch die Frage erlaubt sein muss, ob die breit angelegte Weiterverzweigung in dieser Form wirklich Sinn macht. Gleich ein volles Dutzend Alben soll in den nächsten Monaten folgen, doch schleicht sich schon hier und jetzt mittelschwere Langeweile ein. Ohne nennenswerte Neuerungen wird die eigenwillige Soundphilosophie der skurrilen Philadelphians weiterexekutiert: zerhackte Samples, dunkle Streicher und recht spröde Beats verschwimmen zu einem diffusen Soundbrei, von der Klasse eines “Equidivium” ist man hier jedenfalls meilenweit entfernt. White Lotus fährt in Teamarbeit mit Rappern, die salbungsvolle Namen wie Seraph Guard, Immortal Gods oder Morning Star tragen, an einem Stück mystisches Schwafelreime auf, macht aber rein raptechnisch betrachtet einen alles andere als guten Eindruck. Bezeichnend auch, dass es in “Artery” ausgerechnet Gastproduzent Bronze Nazareth ist, der für den mit Abstand besten Track des Albums sorgt.
White Lotus kann noch em ehesten in “Anti Death Machine” (mit Morricone-Sample) oder dem nicht ganz unanstrengenden “Training At The Dojo” überzeugen, fällt im Direktvergleich mit den Beiträgen von Annex und DJ Swarm aber deutlich ab. Es ist abszusehen, dass die angekündigten Folgereleases mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen haben werden. Ob LCOB Productions richtig in Schwung kommt, scheint stark davon abzuhängen, ob die zur Zeit noch eher losen Verbindungen zum erweiterten Wu-Umfeld weiter ausgebaut werden können.
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