East Co. Co. Records – presents… Northern Expozure Vol. 1

Wenn schon, denn schon: kurz nach seinem hörenswerten Solodebüt “Yoc Influenced” legt Newcomer Woodie 1999 den Grundstein für die in den folgenden Jahren gut verkaufte “Northern Expozure”-Compilation-Serie. Neben zahlreichen eigenen Beiträgen bringt der Rapper und Produzenten aus dem nordkalifornischen Antioch in bester günstlingswirtschaftender Manier einen ganzen Haufen Rookies aus seinem direkten Umfeld in Position.

Neben den mehrmals vertretenen Lil Los und Shadow machen dabei auch kleinere Nummern wie Lou-E-Lou, Young A.Z. oder Konu eine ganz gute Figur. Natürlich greift Woodie als alleiniger Produzent den Sound seines eigenen Album noch einmal auf, platziert pfeifende Synthies über schwergewichtigen Basslines und zementiert damit noch einmal den Anspruch auf eine ganz eigene, unverwechselbare Interpretation des Nor-Cal-Sounds. An gut fließenden Songs fehlt es nicht, ob man nun das von düsterem Glockengeläut eingeleitete “How We Ride” von Konu nennt, Creep’s Alles-oder-Nichts-Ansage “Til Da World End”, das auch nicht unbedingt heiter gestimmte “Dirty Deeds” mit Shadow und Lil Los. Oder natürlich Solos vom Kaliber eines “Mind Games”, das mit seinen wütenden Raps und der deftigen Hookline “When enemies approach – should I run oder should I kill / fuck running I’m gunning / producing murders with my steel” zu den klaren Höhepunkte der Scheibe gehört.

Trotz aller kurzweiligen Straßenware zwischen Gun-Em-Down-Phantasien und
hektischen Kleindealer-Raps sollte man “Northern Exposure” nicht über den grünen Klee loben. Denn Fakt ist auch, dass die meisten der vertretenen Artists sich raptechnisch damit zufrieden geben im Fahrwasser von Woodie zu schwimmen und deshalb nur wenig eigenen Akzente setzen können. Und natürlich, dass auch der im Grunde verwendbare Produktionsstil nicht gerade abwechslungsreich daherkommt und sich meisten Songs nun mal gleichen wie ein Ei dem anderen. Aber für den ersten Auftritt als komplettes Label natürlich trotzdem Hut ab…