Rawkus Records – presents: Soundbombing III
Der eigenverschuldete Abstieg von Rawkus Records findet mit dem dritten Teil der “Soundbombing”-Reihe seine Fortsetzung. Da tut es überhaupt nichts zur Sache, dass dieser Sampler jede Menge hochkarätiger Stars präsentiert, deren Namen im Normalfall für anspruchsvolle Unterhaltung bürgen.
Vor allem Virginia-Rapper Skillz ist angesichts der Plastikbeats in “Crew Deep” meilenweit von der Klasse seines Debüt-Albums “From Where ???” entfernt. Da mag dann das Missy Elliot-Feature mit einem Mal möglich sein, doch sollte Skillz sich schleunigst wieder hochwertigeren Arbeiten widmen – mit so etwas mogelt er sich auf Dauer sicher nicht durch. Nicht ganz so katastrophal, aber doch schlecht in Form spendet der große Rest des Aufgebots sein musikalisches Scherflein. Pharoahe Monch und Styles P. wärmen “The Life” noch einmal auf (das Original nahm Monch mit Tribeca auf), die Cocoa Brovaz rappen in “Spit It Again” haargenau das Programm runter, das sie immer bringen und auch die Roots aus Philadelphia können mir trotz Talib Kweli-Feature mit “Rhymes And Ammo” nicht mehr entlocken als ein Gähnen. Zumindest weiß man bei R.A. The Rugged Man noch, woran man ist. Der Inbegriff der weißen Proletensau sorgt mit seiner netten Reminiszenz an die “Golden Era” des HipHop kurzzeitig für gute Laune und auch Q-Tip zeigt mit “What Lies Beneath” über einem mehr als typischen ATCQ-Beat, dass er kann, wenn er nur will.
Unter dem Strich bleibt “Soundbombing 3″ ein Sampler von dem dringend abzuraten ist, da er ja doch nichts anderes ist als ein weiteres Symptom für den fortschreitendenden Niedergang eines früher mal vorbildlich geführten Independent-Labels, das deutlich wie noch nie an der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit scheitert. Es gibt einfach zu viele gute Releases im US-Underground, als dass man seine Zeit mit lieblos zusammengestellten Compilations wie dieser hier verschwenden solltet.
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