V.A. – The Beyond Real Experience

DJ Spinna’s Engagement in allen Ehren, aber mit “The Beyond Real Experience” ist diese aus dem Jahre 1999 datierende Compilation dann wohl doch ein wenig zu hochtrabend betitelt. So haben die vertretenen Wort-Aktivisten aus dem New Yorker Untergrund zwar ihre Hausaufgaben gemacht und können auch für ein gutes Stündchen gediegener Unterhaltung garantieren, doch reißt man sich in Sachen Bewusstseinserweiterung nun wirklich kein Bein aus.

Stattdessen gibt’s alles was das Herz des qualitätsbewussten Backpackers erfreut: cleveres Wordplay, gekonnt gesetzte Samples und jede Menge dicke Beats zum geselligen Kopfnicken. Dabei empfehlen sich vor allem I.G. Off & Hazadous aus der Bronx für weitere Aufgaben. Wo’s in “The Nicest” noch ein wenig klemmt, macht man bei “In The Air” und vor allem “Street Serenade” alles richtig, stämmigen NY-Sound mit ausgeklügelten Reality Raps wie diesen hier dürfte es ruhig öfter geben. Eine weitere Entdeckung sind die Basement Khemists mit ihren locker-leicht ins Ohr gehenden “Correct Techniques” und “I’m Doin’ Ya”, Jet Black Ha erinnert in seiner Get-Money-Hymne “Handlin'” stark an die späten Artifacts, das die Jigmastas ihr Hand- und Mundwerk verstehen bekommen wir in den richtig gut gelungenen “Semi-Precious” und “If” einmal mehr gezeigt.

Statt des Staraufgebots in “Lyrical Fluctuation” (mit dabei: Pharoahe Monch, Talib Kweli, Mr. Complex & Shabaam Sahdeeq) hätte ich mir allerdings lieber noch einen Song der sowohl in “Never Minded” als auch in “Wasted” groß aufspielenden Old World Disorder gewünscht, deren nachdenkliche Reime mit passenden Produktionen bedacht wurden, so dass die Gruppe hier neben I.G. Off & Hazadous den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen kann. “The Beyond Real Experience” mag keine große Überraschungen bieten, doch sollten vor allem Freunde von Jigmastas, Artifacts oder Organized Konfusion mal ein Ohr riskieren.