Tre-8 – Fright Night
Erste Aufmerksamkeit konnte der in New Orleans ansässige Rhymespitter durch einen Auftritt auf Master P’s Sampler “Down South Hustlers” erlangen. Nur kurz darauf brachte Tre sein Debüt “Ghetto Stories” auf No Limit raus. Doch aufgrund einiger Unstimmigkeiten fand diese Zusammenarbeit ein schnelles Ende. Daraufhin gründete der in Detroit geborene Jungspund prompt sein eigenes Label Smoke 1 Records. Allein 1996 veröffentlichte er sage und schreibe drei Alben. “Fright Night” ist eines davon.
Schon gleich zu Beginn geht es mit Vollgas zur Sache. “Come-N-Get Some” fordert alle Hater heraus, doch mal ihr Glück bei Tre zu versuchen. Erinnert mich sehr an den Rap-A-Lot Sound von 94/95 was wohl eindeutig für die hohe Qualität dieses Openers spricht. Mit “Straight G” kommt ein Track der optimal zum Cruisen geeignet ist. Die Gangsta Funk Einflüsse sind nicht von der Hand zu weisen, zudem legt Tim Smooth einen ordentlichen Gastauftritt hin. Auch beim eher durchschnittlichen “On A Come Up” ist Smooth wieder mit von der Partie. Bei “Soldiers N Killers” erhebt sich mein Glied wie ich es sonst nur vom frühen Morgen gewohnt bin. Doch nach knapp einer Minute müssen ich und mein kleiner Freund mit Entsetzen feststellen das es sich nur um einen Skit handelt. Wirklich jammerschade dass dieser Killer-Beat so gewissenlos verschwendet wurde. Ein paar Worte in Richtung Colonel P werden uns mit “True 2 Da Game” beschert. Er wird zwar nicht namentlich genannt, aber Zeilen wie “claimin my shit was tight but not tight enough / well if my shit wasn’t tight why you had me writing other niggas’ stuff/ now I know that your ass not bout it dough / first you told me to sound like Scarface nigga you said sound like Eightball” lassen unzweifelhaft darauf schliessen, das Herr Percy Miller angesprochen wird. Der ganze Song wird dazu genutzt ein paar Sachen über P darzustellen – rundum wirklich sehr gut gelungen.
Die ersten No Limit Einflüsse sind bei “Bitch I’mma Hustla” nicht zu überhören. Ein leicht nervender Hook schmälert das Hörvergnügen ein bisschen. Das gleiche Debakel wie beim vorangegangenen Skit ereignet sich auch bei “Up It Nigga”. Schon wieder wird ein gigantisch dicker Beat für einen 30-sekündigen Erguss geradezu geschändet. Zum Abschluss gibt es mit “Got Away Smooth” in Form einer hervorragend gelungenen Story-Telling Nummer noch mal ein fettes Sahnestück. Nach genau 28 Minuten und 29 Sekunden ist die damit ein wenig zu kurz geratene Vorstellung beendet. Aber: lieber eine knappe halbe Stunde mit durchgehend hörenswerten Songs, als 70 mit Lückenfüllern vollgepackte Minuten. Qualität statt Quantität. Mit dieser Scheibe ist man auf der sicheren Seite.
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