The Opus – First Contact 001
Rubberoom sind Geschichte, doch ist die Underground-Community rund um das einstige Mega-Kollektiv aus Chicago keinesfalls tot. Das neueste Lebenszeichen gibts von The Opus, bestehend aus Mr. Echoes und The Isle Of Weight, welche beide als Rubberoom-DJ’s tätig waren. Den progressiven Weg des Architechnology-Albums geht das Duo hier ohne Rücksicht auf Verluste weiter.
Furios hämmernde Beatgerüste, die ein solch weit gefächertes Spektrum umfassen wie nur wenige Produzentenalben, bilden den markanten Grundstein ihrer Arbeit. Bestes Beispiel: “Luna Landing”. Zuerst nur ein lustvolles Stöhnen, dann langsam schleichend der Beat, bevor gegen Ende alles in ein rasend schnelles Chaos (völlig unkontrolliert ausufernde Drums) mündet und schließlich die Zuhörer-Menge tosenden Applaus spendet. Acht Instrumentals stehen fünf Raptracks gegenüber, wobei sich keiner der vertretenen Vocal-Artists vor deneindrucksvollen Soundlandschaften zu verstecken braucht. Wieso denn auch, bei diesen Namen? Im Titeltrack (“First Contact”) gibt es abgefahrene Science-Rhymes von Lord 360, Murs und ISelfDivine. Etwas ruhiger lässt man es in “Take Me To The Basement” angehen, wo Abstract-Ikone Aesop Rock die Def Jux-Ecke einmal mehr würdig vertritt. Doch es gibt immer einen der besser ist – in diesem Fall kein geringerer als Slug von den Rhymesayers. Einfach nur der pure Wahnsinn wie dieser Bursche reimt und vor allem: was er reimt. Da macht es rein gar nichts aus, dass Fragmente seines Textes zu “River” unter exakt demselben Lied-Titel schon auf seinem “Sad Clown Bad Dub II” vertreten waren.
Ein dickes Lob auch an The Opus für die schlicht und einfach exzellente Produktionsarbeit welche ihren Höhepunkt im Instrumental-Track “I Come In Peace” findet, einem wunderschönen, sphärischen Song mit endlos weiten Soundflächen. Ein Moment zum Augen schließen, träumen und entspannen. Um nur zwei Songs weiter wieder recht unsanft aus dem dämmrigen Halbschlaf gerissen zu werden. Kenny B. und Ricky Swords deklarieren den “Veteran’s Day” und überraschen mit gutem (aber etwas aus dem Gesamtzusammenhang fallendem) Street Rap. Klar, dass bei einem Album seiner der Mitstreiter aus alten Tagen auch Rubberoom-Rapper Lumba nicht fehlen darf (“Live”). Zusammenfassend bleibt nur zu sagen: ein Album mit gleichermaßen hochklassigen DJ’s und Wortkünstlern, die sich die Show nicht gegenseitig stehlen, sondern in ihrer Gesamtheit für ein echtes Highlight in Sachen Experimental-Rap stehen.
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