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Storyville – Escape Plan

Kein Meilenstein des Conscious-Rap ist das hier, aber auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Auf seinem Debütalbum “Escape Plan” spannt Storyville den Bogen von Swing Jazz- über Synth Pop- bis hin zu Drum’n’Bass-Einflüssen, und doch klingt dieser 19-Tracker homogener als man bei diesen Eckdaten vielleicht annehmen könnte. Das liegt vor allem an Reimen des Newcomers aus dem Umfeld der RAHM Nation – die bewegen sich nämlich durchgehend auf hohem Niveau und lassen auch nicht den kleinsten Funken Langeweile aufkommen.

Von zerbrochenen Träumen ist in “Broken Glass” die Rede, “Super Hero” spielt ganz im Sinne des Titels ein Superheldenszenario durch, “Don’t Look Back” mit dem mittlerweile in Arizona gelandeten Random nimmt Geschlechterstereotypen unter die Lupe, wogegen in “Better Days” von ebendiesen geträumt werden darf. Trotz dieser schwerwiegenden Themen geht “Escape Plan” ziemlich leicht ins Ohr: das liegt zu einen an auflockernden Tracks wie dem energiegeladenen Geigenhit “Get Somethin'” und insgesamt natürlich an den auffallend ausgefeilten Produktionen aus der Mache von Joe Lowery, Esoge, Samik und Storyville selbst. Als bester Track entpuppt sich dabei “Secret Society”: peitschende Breakbeats, lässig aus der Hüfte geschossene Raps in gehobenem Tempo, die systemkritische Message gibt’s als Dreingabe – was will man mehr?

Der ganz große Wurf ist Storyville vor allem deshalb nicht gelungen, weil er in Sachen Neuaufbruch auf halber Strecke stehen bleibt: gute experimentelle Ansätze wie in “Technology” oder eben “Secret Society” werden nicht zu Ende gedacht. Auch gästetechnisch wartet man bei Leuten wie Blackalicious’ Gift Of Gab oder dem jungen Philadelphian Neo-P vergebens auf das ganz große Kino. Immerhin, und das kann man Storyville wirklich nicht hoch genug anrechnen, hat hier einer die kreative Notlage der Ostküstenszene erkannt und mit neuen, frischen Ideen gegenzusteuern versucht. Dieser Umstand macht Storyville über die RAHM Nation hinaus zu einem Emcee von dem man in Zukunft gerne mehr hören würde.

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