Stick Figures – S/T

Stick Figures – raw, simple and to the point… klar, Strichmännchen halt. Und so halten sie das dann auch mit ihrer Musik. Hinter den Stick Figures verbergen sich Robust und Prolyphic, die beide schon vorher mit Solo-Projekten glänzen konnten, jedoch auch früher schon zusammen gearbeitet haben und sich mit Produktionen und Vocals gegenseitig unterstützt und gepusht haben.

Wie beschreibt man nun die Musik der beiden am deutlichsten…? Am besten mit ihren eigenen Worten: “In a world overwhelmed with Las Vegas-like neon and more glitter than gold, the Stick Figures hardly find it surprising that a lot of the underground’s recent existing music is flashy and overbearing, just for the sake of being flashy and overbearing.”

Yup, der Mittelfinger des Undergrounds sozusagen. Hier wird all den Leuten ans Bein gepinkelt, die meinen, man müsse unbedingt aus dem Underground herausstechen und grell und überheblich wirken. Die nächste Frage, die sich durch diese Aussage logischerweise ergibt: Wie setzen die Stick Figures das nun um? Einfache Antwort: sauber produzierter Boom Bap at its best. Hip-Hop, wie er sein sollte. Den Auftakt dazu bietet “The Circle”, bei dem Prolyphic an den Reglern gleich mal mit dem Theme des Polanski-Klassikers “Rosemary’s Baby”, unterlegt mit einem standesgemäßen Boom-Tschack-Beat, aufwartet. Einen besseren Einstieg kann man sich eigentlich kaum wünschen. Sowieso: Das Beat-Konzept der Stick Figures ist einfach und zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album: Dicker Beat, organische Samples, meistens von mehr oder minder bekannten Funk-, Soul- und Jazz-Classics ausgeliehen, Songstruktur dazu, fertig. Und das haut auch jedes mal wieder hin. Dazu besitzen beide MCs die Gabe, ihre Texte nicht nur runter zu leiern, sondern ihren Stimmen mit Flow und Intonation viel Ausdruck zu verleihen.

Tracks wie “Headtrip”, “King Of The Mountain” oder “2nd Hand Love” machen einfach Spass – wie fresh und funky die guten alten Konzepte doch klingen können… kurz gesagt: A worthy voice for the voiceless, fed up thinkers, a breath of freshness through the smoke and mirrors of mediocrity.