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Gavlyn – From The Art

Irgendwann nachts. Oder morgens. Auf jeden Fall zwischen 3:30 – 4 Uhr. Der Autor dieser Zeilen konnte mal wieder nicht schlafen und versuchte, sich in den Schlaf zurück zu surfen. Zu youtuben, was das Zeug hält. Irgendwann wird ihm rechts in der Leiste ein Video empfohlen. “Gavlyn – What I do” – naja, kleines Mädchen das rappt, wird sicher scheiße und unterhaltsam. Gedacht, geklickt und…

…wow. Was für ein Beat. Was für ein Flow, was für eine Stimme. Und was für schöne Zähne. In den Kommentaren wurde ihr sogar ne Zahnspange empfohlen, ansonsten würden sich Zähne und Kiefer negativ auf ihren Rap auswirken. Bloß nicht, es soll alles so bleiben, wie es ist! Außerdem hat der Autor auch ein krummes Gebiss, daher dienen sie perfekt zur geschlechterübergreifenden Identifikationsfläche.

Wollte mehr, alle Videos angeklickt und für dope befunden. Debütalbum aus den Staaten bestellt, weil es hierzulande nur als mp3 verfügbar ist. Lieferung dauert ewig, also schnell und spontan den Live-Test machen – wie es der Zufall wollte, war die Gute gerade im Lande. Dope Show, sie ist winzig klein (sie rappt von sich selber, sie wäre 5 Fuß hoch) und gibt dennoch alles. Und dann ne Woche später das Album: Der Eindruck der Clips wird definitiv bestätigt und fortgeführt, die Produktion ist fast durch die Bank weg sehr gelungen und atmet insbesondere diesen typischen 90er Flair, wie ihn jeder Head liebt und heiraten möchte. Dicke Drums, dicker Bass, ge-vier-viertelt, straight zum abnicken. Dadrüber die typische Verkleidung solcher Beats mit Streichern, Bläsern und sonstigem Schnickschnack, aber sehr frisch und neu zubereitet. Einzig der Ender “Soulfire” tanzt etwas verstärkt aus der Reihe und ist als Hommage an Gavlyns kalifornische Herkunft (LA) zu verstehen. Hier gibt es zum Schluss noch eine kleine Portion P/G-Funk aus der Konserve und musikalisch ist damit alles gut.

Raptechnisch ist die Kleine ebenfalls über alle Zweifel erhaben. Aus den 5 ft kommt nämlich eine äußerst gute, angenehme wie charismatische Rapstimme, die einen sofort an sich bindet. Diese Stimme wiederum formt einen äußerst fluffig-flüssigen Flow, der sich gewaschen hat und stets ordentlich auf den Punkt kommt. Als MC-technisches Gesamtpaket kann Gavlyn also vollends überzeugen, dagegen kommen auch nicht die paar Gäste an.

Fazit? Die erst 19-jährige Zwergin hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie einer rosigen Zukunft entgegensieht. Ihren Fähigkeiten am Mikro muss man durchaus Respekt zollen und musikalisch weist sie den richtigen Geschmack auf, sodass der Wunsch nach mehr laut wird. Tja, manchmal sind diese Nacht und Nebel Entdeckungen doch die besten.

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